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Nach RohrbruchBauarbeiter finden in Magdeburg alten Säbel

Bei Bauarbeiten in Magdeburg haben Arbeiter einen alten Säbel entdeckt. An der Stelle war zuvor ein Rohr geplatzt.

Von Martin Rieß 18.10.2018, 01:01

Magdeburg l Ein geplatztes Wasserrohr hat am 13. Oktober 2018 in Magdeburg für einen Arbeitseinsatz am Netz der Städtischen Werke Magdeburg (SWM) am Universitätsplatz gesorgt. Zu Tage gefördert haben Arbeiter bei dieser Gelegenheit auch einen Säbel. SWM-Geschäftsführer Helmut Herdt sagte auf Nachfrage der Volksstimme jetzt: „Wir sind an vielen Stellen Magdeburgs im Einsatz. Aber einen solchen Fund haben wir noch nicht gemacht.“

Derzeit befindet sich die rostige Waffe noch in der Geschäftsführung des regionalen Energieversorgers. „Ich habe mich aber gleich mit dem Magdeburger Kulturbeigeordneten in Verbindung gesetzt“, berichtet Helmut Herdt. Ein Mitarbeiter des Kulturhistorischen Museums werde in den kommenden Tagen den Säbel aus der Grube unter die Lupe nehmen.

Durchaus denkbar sei, so eine vorläufige Einschätzung, dass dieser aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammt, als kaiserliche Truppen unter Pappenheim die protestantische Stadt stürmten. Nach der Besetzung im Jahr 1631 war es zu dem verheerenden Brand gekommen, bei dem nahezu ganz Magdeburg zerstört wurde und der die Stadt aus der Liste der europäischen Metropolen löschte.

Unabhängig von der Herkunft der Waffe aus dem Magdeburger Boden: Klar ist, dass archäologischen Funde in Sachsen-Anhalt dem Land gehören. Zuständig ist damit das Landesamt für Archäologie in Halle. „Letztendlich können wir uns aber auch gut vorstellen, den Säbel in einer Vitrine in der künftigen Zentrale unseres Unternehmens zu zeigen.“ Immerhin käme in diesem Fall nicht allein die rostige „Untergrund-Waffe“ in Frage.

Während der Arbeiten an der Baugrube für den neuen Blauen Bock waren bereits umfangreiche Funde gemacht worden. Unter anderem hatten die Archäologen damals prächtige Kacheln gefunden, die vom Wohlstand Magdeburgs im Mittelalter zeugen. Mit dem Vorschlag von Helmut Herdt bestünde die Möglichkeit, die Funde nach ihrer wissenschaftlichen Auswertung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie nicht in einem Archiv verschwinden zu lassen – so die Funde denn nicht doch in einem Museum gezeigt werden sollen.