Tierschutz Nächster Schritt zum Taubenhaus für Magdeburg
Betreute Taubenhäuser sind endlich möglich. Das Land hat den Schädlingsstatus der Stadttauben aufgehoben. So sehen die Pläne in Magdeburg aus.

Magdeburg - Tauben sind in den Städten nicht besonders beliebt. Wenige Tierarten werden mit so vielen Vorurteilen bedacht. Der Schädlingsstatus von Stadttauben soll in Sachsen-Anhalt jetzt gestrichen werden. Damit ist es Städten und Gemeinden möglich, betreute Taubenhäuser einzurichten.
Mit der Entscheidung auf Landesebene soll der Weg für einen Taubenschlag mit kontrollierter Fütterung auch in Magdeburg frei werden. Burkhard Moll, Co-Vorsitzender der Stadtratsfraktion FDP/Tierschutzpartei, der sich seit vielen Jahren für die Umsetzung eines Taubenhauses stark macht, sieht die Pläne für ein erstes betreutes Taubenhaus in der Magdeburger Innenstadt auf einem guten Weg.
Geburtenkontrolle der Taube: Attrappen statt Ei
„Mit dem längst überfälligen Ende des Schädlingsstatus’ für verwilderte Haustauben in Sachsen-Anhalt, das vom Land nun endlich geregelt wird, erhalten auch die schon weit gediehenen Pläne für ein Taubenhaus auf dem Dach des Allee-Centers einen qualitativen Schub“, sagte Moll.
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In betreuten Taubenhäusern können Stadttauben gezielt angesiedelt und ihnen Nistplätze geboten werden, in denen die Eier durch Attrappen ausgetauscht werden, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. „Beispiele aus anderen Städten belegen bereits, dass solche Konzepte funktionieren: In über 140 Kommunen gibt es bereits Taubenhäuser, und sie tragen zu einer sauberen Stadt und weniger Tierleid bei. Die Erfahrungen zeigen zum Beispiel, dass der Taubenkot auf den Straßen und Gehwegen in einem gewissen Umkreis um gut 80 Prozent reduziert wird.“
Finanzielle Unterstützung für Magdeburger Taubenhaus
In den vergangenen Wochen wurden in Zusammenarbeit mit dem Architekten Peter Terbüchte und in Abstimmung mit Allee-Center-Managerin Petra Kann bereits Skizzen für das Taubenhaus angefertigt, statische Berechnungen gemacht und Angebote eingeholt. Die IG Innenstadt hat bereits Unterstützung auch in finanzieller Hinsicht in Aussicht gestellt. Wobau, MWG-Wohnungsgenossenschaft, Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke und SWM haben ebenfalls Unterstützung signalisiert.
„Gemeinsam mit der Stadtverwaltung wollen wir den von uns initiierten interfraktionellen Antrag für ein Taubenkonzept inklusive Taubenhaus weiter voranbringen und im Stadtrat eine Mehrheit dafür gewinnen“, sagt Moll.
Zu klären seien unter anderen noch die rechtlichen Grundlagen zwischen der Kommune, dem Allee-Center und den ehrenamtlichen Taubenhausbetreuern, die sich für ein solches Projekt engagieren möchten.