1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Endstation Stadthalle in Magdeburg

Nahverkehr Endstation Stadthalle in Magdeburg

Warum die Stadtverwaltung Magdeburg den Einsatz von Elektro-Shuttle-Bussen in den Stadtpark nicht befürwortet:

Von Christina Bendigs 04.09.2020, 01:01

Magdeburg l Bis zum Jahr 2023 soll die Stadthalle in Magdeburg komplett saniert sein und den Magdeburgern und deren Gästen wieder als Veranstaltungsraum zur Verfügung stehen. Ob sich an der Erreichbarkeit bis dahin etwas ändern wird, ist offen. Baubeigeordneter Dieter Scheidemann erklärt in einer Stellungnahme: „Die Erschließung des Stadtparks als Freizeit-, Erholungs- und Veranstaltungsstandort ist für alle Verkehrsarten derzeit und zukünftig gegeben, wobei eine für sensible Erholungsnutzungen verträgliche Verkehrssituation angestrebt wird.“ Hintergrund der Stellungnahme ist ein Prüfauftrag des Stadtrates. Die Verwaltung sollte sich mit nachhaltigen Mobilitätsanschlüssen beschäftigen. Unter anderem sollte etwa der Einsatz von Elektro-Shuttle-Bussen, aber auch der Öffentliche Nahverkehr in Erwägung gezogen werden.

Derzeit wird die Stadthalle durch die Buslinie 59 erschlossen. Dieses Angebot werde allerdings relativ wenig genutzt. So ist auch der Fahrplan überschaubar. Sie fährt werktags nur neunmal täglich in den Stadtpark – und das weitgehend als Rufbus. Sonnabends und sonntags sowie an Feiertagen wird der Stadtpark zehnmal in den Nachmittagsstunden angesteuert – von Karfreitag bis zum 3. Oktober. Die Linie 59 soll auch künftig in den Stadtpark fahren und mittelfristig bis zur Haltestelle „Zollbrücke“ verlängert werden. Eine Verdichtung des Taktes sei abhängig von der Nachfrage, der Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit. Voraussetzung dafür sei, dass zusätzliches Geld dafür zur Verfügung gestellt werde, erläutert Scheidemann.

Der Einsatz eines Shuttleverkehrs durch Elektrobusse sowohl vom Allee-Center als auch von der Ernst-Reuter-Allee würde sich negativ auf die Auslastung der Linie 59 auswirken. Der Shuttle-Verkehr sei im Hinblick auf „eine wirtschaftliche und effiziente Angebotsgestaltung“ auszuschließen. Zum Einsatz von Elektrobussen gebe es in Magdeburg grundsätzlich noch Untersuchungsbedarf. In den Planungen der Verkehrsbetriebe sei er jedenfalls aktuell nicht berücksichtigt.

Für Großveranstaltungen empfehlen die Magdeburger Verkehrsbetriebe eine Pflicht zur Vereinbarung einer Kombiticketlösung. Durch diese Vereinbarung können die Magdeburger Verkehrsbetriebe Sonderverkehre im Hinblick auf Großveranstaltungen planen und organisieren, so dass ein höherer Anreiz geschaffen wird, zu Veranstaltungen die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Autonome Busse werden derzeit noch von der Otto-von-Guericke-Universität erforscht. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe seien als Partner daran beteiligt.

Für Reisebusse seien im Umfeld der Stadthalle 12 Stellplätze vorgesehen, berichtet Scheidemann weiter. Diese würden sich vorwiegend im Bereich der ehemaligen Kanonenbahn befinden. Um das Vorfahren zum Ein- und Ausstieg von Besuchern zu ermöglichen, sollen Busse auch in der Zukunft den Heinrich-Heine-Platz befahren können. Kurzzeitparkplätze für Autos seien am Heinrich-Heine-Platz nicht vorgesehen, weil im Bereich der Stadthalle bereits Parkplätze in ausreichender Zahl gebaut werden, so Scheidemann.

Für Fußgänger und Radfahrer bestehe schon jetzt eine Vielzahl an Möglichkeiten, in den Stadtpark zu gelangen, und mit dem Elberadweg auch eine attraktive Anbindung für den Radverkehr. Nach der Reparatur von Hochwasserschäden seien die Wege „überwiegend in einem guten Zustand, so dass sämtliche Ziele auch mit dem Fahrrad und zu Fuß sehr gut erreichbar sind“, sagt Scheidemann. Durch die Bewirtschaftung des neuen Parkplatzes an der Stadthalle mit einer entsprechenden Staffelung der Parkgebühren und eine Kombiticketlösung bei Großveranstaltungen könne der Anreiz für eine stärkere Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs geschaffen werden.