Ausflug in Magdeburg Naturbelassenes Bild im Magdeburger Wiesenpark
Im Wiesenpark Magdeburg darf Natur Natur sein: Totholz bleibt liegen, Artenvielfalt blüht – ein Paradies der wilden Formen.

Magdeburg. - Im Nordosten Magdeburgs liegt ein Stück Stadtlandschaft, das sich jeder städtischen Ordnung entzieht: der Wiesenpark. Rund 320 Hektar groß, grenzt er an den Herrenkrugpark und den Biederitzer Busch – und wirkt in vielen Bereichen, als hätte hier die Natur das letzte Wort.
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Was den Magdeburger Wiesenpark besonders macht
Wer durch den Wiesenpark spaziert, trifft auf eine Landschaft, die sich nicht in Formen pressen lässt. Statt sauberer Beete und akkurat gestutzter Hecken dominieren wilde Wiesen, uralte Bäume – und immer wieder abgestorbene Stämme, die einfach liegenbleiben dürfen. Sie werden nicht weggeräumt, nicht zersägt, nicht entsorgt. Das Ergebnis: bizarre Formen, die in den Himmel ragen.
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Doch der Wiesenpark ist mehr als nur eine Szenerie für Naturromantik. Das Totholz, das hier bewusst im Gelände verbleibt, ist Lebensraum – ein Biotop für unzählige Arten. In den morschen Stämmen nisten Spechte, in den Ritzen und Spalten finden Fledermäuse Unterschlupf, Käferlarven und Pilze zersetzen, was einst mächtig wuchs. So entsteht Kreislauf statt Ordnung, Dynamik statt Kontrolle.
Wie der Magdeburger Wiesenpark entstanden ist
Gerade diese urwüchsige Atmosphäre macht den Reiz des Wiesenparks aus. Manche Stämme, von Blitz oder Sturm gespalten, ragen wie Skulpturen in den Himmel – von Menschenhand unbeabsichtigt, aber von der Natur eindrucksvoll gestaltet.
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Dass der Park heute so wild wirken darf, war nicht immer selbstverständlich. Noch vor 35 Jahren diente das Gelände militärischen Zwecken, die Vegetation war zerschunden und der Boden belastet. Erst mit dem Abzug der sowjetischen Truppen konnte sich die Natur hier langsam zurückkämpfen. Wo einst Panzer ihre Spuren zogen, wächst heute Gras über die Geschichte – buchstäblich.