Anwohner evakuiert: Nervengift in Magdeburg ausgetreten: Zwei Personen im Krankenhaus

Magdeburg. - Am Donnerstagvormittag kommt es in Magdeburg zu einem Brand von Chemikalien. Ein ausgetretenes Nervengift sorgt für Absperrungen und evakuierte Anwohner. Zwei Personen müssen ins Krankenhaus, zwölf weitere Personen sind betroffen. Knapp 70 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst sind im Einsatz.

An der Harbker Straße in Stadtfeld-West, nahe der Großen Diesdorfer Straße, kam es laut Aussage der Feuerwehr zu einem Kellerbrand, bei dem Chemikalien brannten. „Wir haben hier eine große Schadenslage“, heißt es auf Volksstimme-Nachfrage am Vormittag. Bei dem Stoff soll es sich um Phosphin handeln. Das Nervengift wird üblicherweise als Begasungsmittel gegen Ungeziefer eingesetzt. Wenn eine große Menge eingeatmet wird, kann Lebensgefahr bestehen. Vor Ort im Keller sei eine „haushaltsübliche Menge“, etwa ein bis zwei Liter, des Stoffs vorhanden gewesen sein.

Zwei Personen, die sich im Keller befanden, haben den Stoff eingeatmet und mussten daraufhin ins Krankenhaus. Weitere Personen seien betroffen. Darunter acht Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie vier Polizeikräfte. Diese klagen seitdem unter anderem über Kopfschmerzen und werden vor Ort von Rettungskräften untersucht und betreut. Der Einsatz läuft voraussichtlich noch bis Nachmittag.

Es gibt Entwarnung: „Die Chemikalien wurden luftdicht verpackt. Damit besteht aktuell keine Gefahr mehr“, teilt Sven Drebenstedt von der Berufsfeuerwehr gegen 13 Uhr mit. Nun würden Entsorgungsarbeiten folgen sowie die Kontrolle des Gebäudes.

Zwischenzeitlich wurde Evakuierungsbus von den MVB zur Verfügung gestellt, um nicht-betroffene Anwohner des Hauses zu evakuieren. Von der Freiwilligen Feuerwehr Olvenstedt wurde ein Verpflegungsplatz vor Ort aufgebaut.