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Gegen Gewalt Neue Ausstellung in Magdeburg: Von mutigen Frauen und Mädchen

Die neue Ausstellung „Ich bin ich“ wandert durch Magdeburg. Sie kämpft gegen das Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Von Madlen Wille 21.02.2024, 05:40
Die Mitwirkenden der Wanderausstellung „Ich bin ich" präsentierten    im Magdeburger Gesellschaftshaus Werke zur Eröffnung, von links: Daniela Diestelberg, Elisabeth Hosp und Antje Maier.  Als nächstes ist die Schau im Opernhaus anlässlich des Frauentages zu sehen.
Die Mitwirkenden der Wanderausstellung „Ich bin ich" präsentierten im Magdeburger Gesellschaftshaus Werke zur Eröffnung, von links: Daniela Diestelberg, Elisabeth Hosp und Antje Maier. Als nächstes ist die Schau im Opernhaus anlässlich des Frauentages zu sehen. Foto: Madlen Wille

Magdeburg. - Ein Zeichen setzen gegen das Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen - das will die Wanderausstellung „Ich bin ich“ erreichen. Im Rahmen von „One Billion Rising“ („Eine Milliarde erhebt sich“) - eine Kampagne für das Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen - tourt diese Ausstellung nun durch Magdeburg. Der Tanz-Flashmob im Magdeburger Gesellschaftshaus bildete den Auftakt zur Eröffnung der Wanderausstellung.

Anlässlich des Weltmädchentages entstand die Ausstellung „Ich bin ich“. Diese Wanderausstellung war Ergebnis eines Mädchenprojekttages. Mitwirkende bei der Entstehung der Schau waren verschiedene Mitglieder aus dem Mädchenarbeitskreis Magdeburg, darunter die Koordinatorin Daniela Diestelberg.

Ausstellung in Magdeburg: Gedanken und Gefühle fließen ein

Im Mädchenarbeitskreis wirken Vertreterinnen verschiedener sozialer Einrichtungen und Verbände der Kinder- und Jugendarbeit mit. Auch die mit dem Mädchenarbeitskreis in Kooperation stehende Netzwerkstelle Schulerfolg Magdeburg, darunter Mitarbeiterin Elisabeth Hosp, und der Verein Wildwasser Magdeburg, darunter Mitarbeiterin Antje Maier, haben Beiträge geleistet.

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Dieser Verein setzt sich gegen sexualisierte Gewalt ein.

18 Mädchen im Alter von 8 bis 16 Jahren beschäftigten sich in Vorbereitung der Ausstellung mit ihrer individuellen Persönlichkeit und ihrer eigenen Identität. Sie überlegten, welche Tätigkeit sie selbst ausmacht und für was sie stehen. Ihre Bewegungen sowie Gefühle wurden als Foto eingefangen und anschließend zu Silhouetten umgesetzt. Die umrahmten Werke sind vorwiegend bunt gestaltet. Sie zeigen Mädchen in verschiedenen Positionen, zum Beispiel beim Lesen, beim Handstand oder in kämpferischer Haltung.

Ausstellung soll Rollenbilder aufbrechen

Gerade dieser künstlerische Aspekt liege im Fokus. „Einerseits geht es darum, wie man sich mit dem Thema beschäftigt, aber andererseits steht vor allem die Frage nach der Durchführung und Umsetzbarkeit im Mittelpunkt“, sagt Hosp. So hätten die Mädchen die Gelegenheit gehabt, ihre Gedanken und Gefühle durch künstlerische Gestaltung auszudrücken.

Das Thema sei den Mitwirkenden der Ausstellung insofern von Bedeutung, um Rollenbilder in der Gesellschaft aufzubrechen. „Mädchen haben es in der patriarchalen Gesellschaft einfach immer noch schwerer gegenüber Jungen“, so Antje Maier. Daher komme der Mädchenarbeitskreis zum Einsatz.

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„Es soll sich etwas in der Gesellschaft ändern. Wir stehen für das Aufbrechen von Stereotypen. Die Mädchen sollen Stärke und Mut zeigen“, betont Diestelberg.

Die Ausstellung „Ich bin ich“ zeigt viele Mädchen in Alltagssituationen wie etwa hier beim Lesen.
Die Ausstellung „Ich bin ich“ zeigt viele Mädchen in Alltagssituationen wie etwa hier beim Lesen.
Foto: Madlen Wille

Im Vordergrund stehe aber die Prävention von Gewalt. Dem fügt Antje Maier hinzu: „Wir bieten eine fachgerechte Beratung für alle betroffenen Frauen, die sich angesprochen fühlen.“

Ausleihe der Schau möglich

Die Besonderheit der Werke ist es, „Mädchen in verschiedensten Lagen öffentlich präsent zu machen und dadurch eine starke Stimme zu geben“, so Hosp. Weiterhin sagt sie: „Die Silhouetten sollen eine Inspiration darstellen. Sie sollen eine breite Masse an Menschen ansprechen und bei individueller Betrachtung eigene persönliche Erinnerungen hervorrufen.“

Die Ausstellung heißt nicht umsonst Wanderausstellung: Sie ist nicht ortsgebunden, sondern wandert zu verschiedenen Orten. Zukünftig wird die Ausstellung anlässlich des Frauentages im Opernhaus am 6. März 2024 von 13.30 bis 16 Uhr zu sehen sein, außerdem am 25. April 2024 zum Girls- & Boys-Day im Baudezernat An der Steinkuhle in Magdeburg.

Die Wanderausstellung kann zudem bei der Netzwerkstelle Schulerfolg Magdeburg angefragt und ausgeliehen werden. Interessenten melden sich bitte per E-Mail an: schulerfolg@dfv-LSA.de oder telefonisch unter: 0151/25 54 75 35.

Weitere Informationen zum Mädchenarbeitskreis sind im Internet einzusehen. Außerdem können Betroffene Hilfe über die Internetseite des Vereins Wildwasser erhalten.

Elisabeth Hosp sagt: „Es bleibt spannend, was die Ausstellung noch mit sich bringt und wie viele Menschen sie anspricht. Zweifellos wird sie das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen in die Öffentlichkeit tragen“, ist sie sicher.