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Kinderbetreuung Neue Magdeburger Kita legt Schwerpunkt auf Integration

Die Kita „Ottos Baumwichtel“ in Sudenburg legt ihr Augenmerk auf die Betreuung von Kindern mit Migrationshintergrund. Es ist die zweite dieser Art in der Landeshauptstadt.

Von Karolin Aertel Aktualisiert: 08.12.2023, 06:19
Feierliche Einweihung der neuen Kita „Ottos Baumwichtel“: Klaus Roth (l.), Vorsitzender der Stiftung evangelische Jugendhilfe, und Magdeburgs Sozialbeigeordneter Ingo Gottschalk (r.) durchschneiden das rote Band und machen damit den Weg in die Kita frei.
Feierliche Einweihung der neuen Kita „Ottos Baumwichtel“: Klaus Roth (l.), Vorsitzender der Stiftung evangelische Jugendhilfe, und Magdeburgs Sozialbeigeordneter Ingo Gottschalk (r.) durchschneiden das rote Band und machen damit den Weg in die Kita frei. Foto: Karolin Aertel

Magdeburg - Spanisch, Arabisch, Polnisch und Ukrainisch – mehr als zehn verschiedene Sprachen werden in Magdeburgs neuer Kita „Ottos Baumwichtel“ gesprochen. Sie ist neben der Kita „Mandala“ in der Magdeburger Altstadt die zweite Kita mit dem Schwerpunkt Integration; eine Willkommenskita für Kinder mit Migrationshintergrund.

Ihren Betrieb hatte die an der Georg-Kaiser-Straße in Sudenburg liegende Einrichtung bereits im April 2023 aufgenommen. Am 7. Dezember 2023 wurde sie offiziell eingeweiht. Und erstmals ist auch der Name verkündet worden: „Ottos Baumwichtel“. Er erinnert nicht zuletzt an die jüngste Pflanzaktion, bei der 520 Bäume und Sträucher sowie fünf Obsthochstämme auf dem Gelände der Kita in den Boden gebracht wurden.

Mehr als 1000 Quadratmeter stehen den kleinen „Baumwichteln“ nun zur Verfügung, genutzt wird derzeit etwa die Hälfte. „Mit 70 Kindern sind wir aktuell zwar gut ausgelastet, haben aber Kapazitäten für 120 Kinder“, erklärt Kita-Leiter David Biester.

Junges, ambitioniertes Team im Einsatz

Der 35-Jährige, der zuvor viele Jahre als Hortleiter der Grundschule „An der Klosterwuhne“ tätig war, arbeitet mit einem jungen und sehr ambitionierten Team. Neun Mitarbeitende sowie zwei Jahrespraktikantinnen kümmern sich um die Betreuung der Kinder.

Die Mehrsprachigkeit der Betreuer ist das Steckenpferd der Einrichtung. So arbeitet unter anderem eine syrische Fachkraft in der Kita. David Biesters Stellvertreterin, Natalia Raschig (29), spricht fließend Polnisch sowie etwas Ukrainisch und Russisch. Einzig Koreanisch, was zwei der Kita-Kinder sprechen, könne keiner der Erzieher. Das sei aber kein Problem, da sie und auch deren Eltern hervorragend Englisch sprechen.

Sprachbarriere ist die größte Herausforderung

Die Sprachbarriere ist die größte Herausforderung in der Einrichtung. Dennoch sei sie bei weitem nicht so groß, wie man vermutet, so der Kita-Leiter. „Die Kinder verstehen sich untereinander. Sie spielen liebevoll miteinander und kommunizieren, obwohl sie nicht die gleiche Sprache sprechen“, erklärt Natalia Raschig. Sie sei immer wieder erstaunt, wenn sie die Kleinen im Umgang miteinander beobachtet.

Auch seien die verschiedenen Religionen kein Problem. Seitens der Eltern habe es bisher keinerlei „Extrawünsche“ gegeben – einzig, dass gewünscht wurde, dass Jungs und Mädchen getrennte Toiletten nutzen.

Kinder kommen aus dem gesamten Stadtgebiet

Und obgleich die Kita, die sich in Trägerschaft der Stiftung evangelische Jugendhilfe befindet, einen christlich orientierten Hintergrund hat, ist die Einrichtung religionstolerant ausgelegt. Etwas, dass von vielen Eltern dankbar angenommen wird. Die Kinder kommen bereits aus dem gesamten Stadtgebiet. Etliche nehmen gar den weiten Weg vom Neustädter See auf sich, um die Kita mit dem besonderen Konzept zu besuchen.

Derzeit gibt es zwei Kita- und eine Krippengruppe. Zudem sei eine weitere Krippengruppe im Aufbau. Wer sein Kind anmelden möchte, kann dies über das Elternportal der Stadt Magdeburg tun.

Für die kommenden Monate und Jahre hat sich das Team um David Biester bereits Ziele gesteckt. Eines davon ist die Zertifizierung als AOK-Jolinchen-Kita. So soll das Augenmerk neben Integration und Vielfalt auch auf Ernährung, Bewegung und seelisches Wohlbefinden gelegt werden.