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Partnerstadt Corona-Virus: China bittet Magdeburg um Hilfe

Ein Hilferuf aus China hat Magdeburg erreicht. In der Partnerstadt Harbin fehlt es an Schutzmaterial.

Von Martin Rieß 12.02.2020, 00:01

Magdeburg/Harbin l Das Corona-Virus bestimmt das Geschehen in der Volksrepublik China. Das Thema hat inzwischen auch die Stadt Magdeburg erreicht. Dies betrifft sowohl den öffentlichen  als auch den privaten Bereich und geht über gestrichene Reisen hinaus. Denn Magdeburg hilft.

Ein Beispiel ist Jörg Müller. Er ist Geschäftsführer der Fuchsberg Electric GmbH, ein Unternehmen, das sich zum Beispiel dem Bau von Anlagen zum Schutz vor Überspannungen widmet und als chinesisches Investment gegründet wurde. Da in China die Schutzausrüstungen und in vielen Teilen des Landes inzwischen zum Beispiel auch die Atemschutzmasken knapp werden, hatten ihn Partner in Fernost um Hilfe gebeten. „Daraufhin haben wir 10.000 Atemmasken besorgt und in die Region bringen lassen“, berichtet er.

Klar ist sicher, dass die medizinischen Einrichtungen und Organisationen für Katastrophenschutz nicht auf ihre Bestände verzichten können – gerade, wenn noch nicht einmal klar ist, inwiefern die durch das Corona-Virus ausgelöste Lungenentzündung auch im Raum Magdeburg noch zu einem Problem werden kann.

Wie der Magdeburger Wirtschaftsbeigeordnete Rainer Nitsche berichtete, hat die Stadt aber Kontakte vermittelt: Den Partnern in der Magdeburger Partnerstadt Harbin wurden so Informationen darüber übermittelt, wo Einrichtungen der Region ihre Bezugsquellen für das entsprechende Material haben. Neben Atemmasken geht es dabei unter anderem um Vollschutzanzüge und um Überzieher für Schuhe, mit denen sich jene Menschen schützen können, die im engen Kontakt zu den Erkrankten stehen.

Daneben soll eine Videobotschaft produziert werden, in der Magdeburg seine Solidarität bekundet. Das ist dann Chefsache, bei der Oberbürgermeister Lutz Trümper zu Wort kommen soll. Er sagte am 11. Februar 2020 der Magdeburger Volksstimme: „Das ist alles noch ganz frisch, wir müssen erst noch einen Termin für die Aufnahme finden.“

Zugute kommt bei seiner Unterstützung für Harbin Magdeburg nicht zuletzt, dass aus China stammende Absolventen in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts eine Heimat gefunden haben und hier mit ihren Unternehmen aktiv sind. Qiao Guo und Songtao Xie wollen der Stadt bei ihren Aktivitäten helfen.

In der Volksrepublik China hatte die Staatsführung die Kommunen vor einigen Wochen ausdrücklich dazu ermuntert, auch um Unterstützung in den Partnerstädten nachzufragen. Zwar zählt der Großraum Harbin bislang nicht zu den Schwerpunkten der Epidemie – doch auch hier gibt es inzwischen Erkrankungen, und es sind Todesfälle zu beklagen.

Die Zehn-Millionen-Einwohner-Metropole Harbin befindet sich im Norden Chinas. Sie ist seit dem Jahr 2008 Partnerstadt Magdeburgs. Unter anderem hatte es in den vergangenen Jahren bereits intensive Kontakte durch gegenseitige Besucher von Vertretern aus Wirtschaft, Kultur, Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung gegeben.