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Kultfiguren Sandmann im Magdeburger Elbauenpark soll Gesellschaft bekommen

Zum Beispiel Herr Fuchs und Frau Elster - der Stadtrat regt den Aufbau weiterer bepflanzter Abendgruß-Figuren auf dem Magdeburger Gartenschaugelände an.

Von Katja Tessnow 02.03.2022, 06:00
Das Sandmännchen  im Magdeburger Elbauenpar, hier in seinem sommerlichen Blütenkleid. Der Stadtrat  möchte dem Sandmann gute Gesellschaft zur Seite stellen.
Das Sandmännchen im Magdeburger Elbauenpar, hier in seinem sommerlichen Blütenkleid. Der Stadtrat möchte dem Sandmann gute Gesellschaft zur Seite stellen. Archivfoto: Uli Lücke

Magdeburg - Das Sandmännchen und sein Abendgruß verbinden Generationen. 1959 im DDR-Fernsehen geboren, hat es an Beliebtheit – heute in ganz Deutschland – nicht eingebüßt. Dem will der Magdeburger Stadtrat im Elbauenpark zur Freude der Besucher Tribut zollen.

Carola Schumann und Oliver Müller sind Sandmann-Fans. Die liberale Ratsfrau und der Linke traten schon 2021 erstmals mit einem gemeinsamen Antrag auf den Plan. Ihr Ziel: Gesellschaft für den Sandmann im Elbauenpark, also der Aufbau weiterer Figuren aus Sandmännchens Abendgruß-Gesellschaft. Fuchs und Elster wären Kandidaten, wie Pittiplatsch und Schnatterinchen. Bei einer Ratsmehrheit hat der Sandmann offenbar auch „einen Stein im Brett“, wie die finale Abstimmung über den Sandmann-Antrag zur Ratssitzung im Februar 2022 erwies. Eine klare Mehrheit (26 Stimmen) sagte Ja zur Idee; nur zwei Räte konnten nichts mit ihr anfangen (Gegenstimmen) und 14 enthielten sich – in erster Linie aus Kostengründen.

Die Natur- und Kulturpark Elbaue GmbH (NKE), Betreiberin des Elbauenparks, schätzt die Kosten zum Bau weiterer Figuren auf 20.000 Euro pro Stück und die zur Pflege je Figur auf weitere 12.000 Euro pro Jahr. Der Stadthaushalt liegt im Minus, der Elbauenpark hat jährlich Zuschussbedarf in Millionenhöhe.

Aus Sicht von FDP-Frau Carola Schumann – als Grundschullehrerin mit Enkeln dicht dran an der aktuellen Generation Sandmann – ist die Investition sinnvoll. „Das Sandmännchen im Elbauenpark hat es mir und vielen anderen angetan. Manchmal muss man sich für ein Foto anstellen.“ Mit Blick auf die Kosten regte Schumann an: „Wir können ja erst mal mit einer Figur anfangen, zum Beispiel mit Frau Elster und ihrer schönen Perlenkette, und schrittweise weitere aufstellen.“

„Die Idee ist toll, aber die Kosten sind erschreckend“, urteilte Ronny Kumpf (AfD). CDU-Fraktionschef Wigbert Schwenke verwies auf den autonomen Betrieb des Parks durch die stadteigene Gesellschaft. „Wenn, dann müsste es dort entschieden werden und über einen Zuschuss für die Figuren bei den nächsten Haushaltsberatungen.“ Steffi Meyer (SPD) hat zur Finanzierung eine andere Idee. Überzeugt von der Anziehungskraft einer ganzen Sandmann-Figurengesellschaft im Elbauenpark, glaubt sie fest daran, dass sich dafür Sponsoren finden würden. „In Erfurt stehen, weil dort der Kika sitzt, an vielen Orten solche Figuren und sind echte Attraktionen. Im Elbauenpark könnten sie gut verteilt zum Figuren-Hopping taugen und mehr Publikum auch für bisher weniger gut besuchte Bereiche erschließen.“

Ganz und gar für weitere Figuren aus der Sandmann-Serie sprach sich auch Linke-Fraktionschef René Hempel aus. Die Ausstrahlung des Sandmanns sei nicht zu unterschätzen. „Er ist eine wichtige Identifikationsfigur für Generationen; für meine Eltern, für mich und auch noch für meine Tochter.“ Salzwedel erziele mit seinem Märchenpark große Besuchererfolge, so Hempel. Als Sandmann-Park könne auch der Elbauenpark zusätzlich Besucher anziehen. Dem Ratsvotum für den Einzug von Sandmanns Freunden in den Park folgen nun Verhandlungen zur Umsetzung mit der Parkgesellschaft.