SEK-Einsatz in Wohngebiet

Magdeburg l Schüsse aus einer Schreckschusspistole haben am Mittwoch in Magdeburg Neu-Olvenstedt Spezialeinsatzkräfte der Polizei auf den Plan gerufen. Die Polizisten fassten in der Wohnung des Schützen am Bruno-Beye-Ring zudem einen per Haftbefehl gesuchten Mann. In der Nähe der Wohnung wurde vor drei Wochen auch der Stadtordnungsdienst attackiert. Ob es da einen Zusammenhang gibt, ist nicht bekannt. Der Beschuldigte hat sich nur zu den gestern getätigten Schüssen aus der Schreckschusswaffe geäußert, sagte Polizeisprecher Marc Becher der Volksstimme. Eine Waffe, welche Projektile verschießen kann, wurde bei dem Gefassten nicht gefunden. Da es bei der Attacke auf das Ordnungsamt keine Personenbeschreibung gibt, werde eine beweiskräftige Verknüpfung beider Fälle schwierig, hieß es von der Polizei. Die Tatortnähe sei aber auffällig und werde in die Ermittlungen einfließen, heißt es.

Anwohner hatten die Beamten informiert, dass aus einer Wohnung Schüsse zu hören seien. Der 23-Jährige, der in der Wohnung wohnt, verweigerte den Beamten den Zutritt und bedrohte die Einsatzkräfte, teilte die Polizei mit. Da sich, der Geräuschkulisse zufolge, weitere Personen in den Räumlichkeiten befanden und eine Gefährdung dieser nicht auszuschließen war, wurden weitere Kräfte angefordert. Ein hinzugerufenes Spezialeinsatzkommando überwältigte den Mann ohne Gegenwehr. In der Wohnung befanden sich zwei weitere Männer im Alter von 20 und 22 Jahren. Der 22-Jährige wurde mit zwei Haftbefehlen gesucht. Dabei soll es sich um so genannte Ersatzfreiheitsstrafen handeln, weil der Mann offenbar Rechnungen nicht beglichen hatte.

Bei einer Vernehmung räumte der Beschuldigte Schütze ein, Schüsse aus einer Schreckschusswaffe abgefeuert zu haben. Zur Motivation machte er keine Angaben. Bei der Durchsuchung der Wohnung konnten zudem zwei Schreckschusspistolen sichergestellt werden.