Investitionen Schwimmhalle und Trainingszentrum: Die Sportstadt Magdeburg wächst
Die jüngsten Erfolge beflügeln die Pläne zum Ausbau von Spitzensportanlagen im Umfeld der Arenen von 1. FCM und SCM in Magdeburg. Eine neue Wettkampfschwimmhalle gehört dazu.

Magdeburg - Der Grundsatzbeschluss steht: Magdeburg baut eine hochmoderne Trainings- und Wettkampfschwimmhalle. Mit Arenen, Sportschulen Olympiastützpunkt, Trainingsplätzen, einer neuen Halle für die SCM-Turner und weiteren Funktionsbauten für Spitzensportler und Nachwuchs wächst der Magdeburger Sportcampus östlich der Elbe.

„Der Sportcampus ist ein richtiger Ansatz und wir brauchen ihn“, sagt Regina-Dolores Stieler-Hinz. Zum Fachbereich der Magdeburger Kulturbeigeordneten gehören auch die Ressorts Bildung und Sport. Der Beschlussvorschlag zum Schwimmhallenbau im Hinterland der MDCC-Arena kam – auf Anregung eines Prüfauftrages der CDU-Fraktion – aus ihrem Dezernat. Die Verwaltung kalkuliert mit 35 Millionen Euro für das Acht-Bahnen-50-Meter-Becken samt Strömungskanal und vielen anderen technischen Finessen fürs Hochleistungstraining und den Wettkampfbetrieb. 2026 soll Eröffnung sein.
Neues Trainingszentrum für SCM-Sportler - Und bald auch für den FCM?
Parallel wächst vor dem Stadion ein Funktionsbau mit Trainingsräumen offen für alle umliegenden Vereine, daneben eine eigene Halle für die SCM-Turnabteilung. Handball-Asse und junge Nachwuchsturner sollen sich nicht länger – wie aktuell - in der Getec-Arena gegenseitig im Weg stehen. Der 1. FCM braucht parallel zum Aufstieg dringend eigene Funktionsräume und neue Trainingsplätze auch für die neue U23-Mannschaft. Einen Unterstützerantrag zum Neubau der Anlagen hinterm Stadion verhandelt der Stadtrat am 13. Juni 2022.
All die neuen Einrichtungen, die um die Arenen und Sportschulen wachsen, sollen nicht nur im Nebeneinander funktionieren, sondern vernetzt zum Campus zusammenwachsen. Der Standort der neuen Schwimmhalle sei deshalb noch nicht in Stein gemeißelt, gab Stieler-Hinz zu Protokoll. Einige Stadträte wünschen sich die Halle - wenn möglich mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr - dichter an Schulen und Arenen platziert. Stieler-Hinz nennt den aktuellen Campusplan einen „groben Entwurf“. Er werde noch wachsen. Die neuen FCM-Trainingsplätze sind noch ohne Berücksichtigung.
Spitzensport in Magdeburg: Umkämpfte Hallenzeiten
Dass die Schwimmhalle als größter Investitionsbrocken im Ausbaukonzept am 9. Juni 2022 einstimmig den Rat passierte, hat seinen Grund in jahrelangen Auseinandersetzungen um Hallenzeiten. Zwar hat die Elbestadt bereits vier Hallen in Betrieb, aber auch eine sehr große Schwimmgemeinde weit über die jüngst wieder so sehr erfolgreichen SCM-Spitzensportler hinaus. Rettungsschwimmer, Wasserballer, Reha-Sportler, Schüler und Schwimmlehrlinge und Freizeitschwimmer streiten daneben um Platz auf den Bahnen. Oft genug werden Bahnen im Stundenrhythmus abgeteilt und diesem oder jenem zugeordnet. Der Abzug der Schwimmelite ins neue Bad soll die Lage für alle entspannen.
Im Rat gab es dazu fast ausschließlich begeisterte Wortmeldungen. Freudige Zustimmung gaben Vertreter von Grüne/future!, CDU, Linke, SPD und FDP zu Protokoll – hier mit Verweis auf die Tradition Magdeburgs als Sportstadt von internationaler Bedeutung, da mit Verweis auf den aktuell vielbejubelten Erfolgskurs von Handballern, Fußballern, Schwimmern und auf die vielen kleineren Vereine darüber hinaus.
Die Halle kommt mit einstimmigem Ratsvotum. Der Vorsatz zum weiteren Ausbau des Sportcampus findet großen Anklang in Rat und Verwaltung. Die Umsetzung ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Stadt, Land und Vereinen. Die Signale für die Sportstadt im Aufschwung stehen auf Grün.