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Sicherheit Stadtwache streift durch Magdeburg

Polizei und Ordnungsamt Magdeburg gehen gemeinsame Wege. Doch der offizielle Start für die Kooperation fällt aus.

Von Martin Rieß 01.04.2020, 01:01

Magdeburg l In Magdeburg sollte zum 1. April 2020 eine neue Stadtwache an den Start gehen. Als Kooperation der Landespolizei mit dem Ordnungsamt der Landeshauptstadt soll sie gerade an Brennpunkten für Sicherheit sorgen. Dazu sollte ein erster gemeinsamer Anlaufpunkt in den Räumen des Polizeireviers Magdeburg in der Halberstädter Straße 39a geschaffen werden. „Aufgrund der aktuellen Situation kann dieser Termin nicht eingehalten werden“, erklärte Frank Ehlenberger, Fachbereichsleiter Ordnungsamt der Stadt Magdeburg, auf Nachfrage der Volksstimme.

Schon jetzt aber werde die im Januar geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Partnern „aktiv gelebt“. Nie zuvor haben das Ordnungsamt und das Polizeirevier so eng verzahnt miteinander gearbeitet wie derzeit, so der Chef des Ordnungsamts. Dies schlägt sich gerade in gemeinsamen Einsatzstunden nieder.

„Unsere Dienstkräfte der Stadtwache sind seit rund drei Wochen mit allen zur Verfügung stehenden Beamtinnen und Beamten bei den Kontrollen zur Einhaltung der Landesverordnungen im Einsatz“, berichtet Frank Ehlenberger. Aktuell gehören zur Magdeburger Stadtwache ein Teamleiter, fünf Gruppenleiter und 26 Verwaltungsvollzugsbeamte. Das Polizeirevier setzt hierfür vereinbarungsgemäß sowohl Regionalbereichsbeamte als auch bei Bedarf weitere Einsatzkräfte ein.

Die täglichen Aktivitäten zeigen ihre Wirkung. Dass die Arbeit des Ordnungsamts Magdeburg durch die Polizei begleitet wird, verleihe dem Anliegen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gerade in Zeiten mit für alle ungewohnten Beschränkungen individueller Freiheiten Nachdruck, so der Chef des Ordnungsamts. In den kommenden Tagen sollen die Einsatzstärken nunmehr noch flexibler an den Bedarf und angepasst werden, nachdem sich gezeigt hat, dass die Beschränkungen in weiten Teilen der Bevölkerung eine große Akzeptanz gefunden haben, so Frank Ehlenberger weiter.

Eine Stadtwache war aus der Magdeburger Stadtpolitik heraus gefordert worden, um beispielsweise in der südlichen Altstadt und in der Neuen Neustadt Ruhestörungen und Straftaten vorzubeugen. Gerade zu diesen Gebieten hatte es in der Vergangenheit mehrfach Diskussionen gegeben, die sich zum Beispiel an abendlichen Auseinandersetzungen und Lärm auf der Straße bis hin zu den Krawallen rund um den Aufstieg des 1. FCM entzündet hatten. Es geht darum, das subjektive Sicherheitsempfinden zu erhöhen und Straftaten zu verhindern und zu verfolgen.

Aufgabe der Mitarbeiter, für die im Bereich der Magdeburger Stadtverwaltung neue Stellen geschaffen worden sind, ist aber beispielsweise auch die Arbeit in den Stadtteilen, wenn es darum geht, das Verhalten von Parksündern zu ahnden, die Geh- und Radwege blockieren. Ziel ist es gerade auch, in den jeweiligen Gebieten Präsenz zu zeigen. Zunächst handelt es sich bei der Magdeburger Stadtwache um ein Pilotprojekt, das bis Ende des Jahres 2023 läuft. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper und Marco Weigelt, Leiter des Polizeireviers Magdeburg, hatten den Vertrag über die Kooperation im Januar unterzeichnet.