1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Ein leuchtendes Beispiel in Magdeburg

Spendensammlung Ein leuchtendes Beispiel in Magdeburg

Mit den Spenden der Magdeburger konnte der Vandalismusschaden am Lichtkunstwerk der Hubbrücke repariert werden.

Von Rainer Schweingel 23.06.2017, 09:32

Magdeburg l Ende April 2017 war es (leider) wieder einmal so weit. Unbekannte hatten über Nacht auf der historischen Hubbrücke ihr Unwesen getrieben und eines der ausdrucksstärksten Lichtkunstwerke der Elbestadt zerstört. Auf der Brücke zerschlugen sie die aus wertvollem italienischem Spezialglas bestehenden Buchstaben des Schriftzuges „Von so weit her bis hier hin – von hier aus noch viel weiter.“ Damit wurden die 2008 vom italienischen Lichtkünstler Maurizio Nannucci geschaffenen in Rot und Blau strahlenden Buchstaben erneut Opfer von Vandalismus.

Bereits 2012 - damals großflächig und leider auch immer wieder zwischendurch – vergriffen sich Unbekannte an dem Glaskunstwerk. 2012 konnte mit Hilfe einer großen Sammelaktion unter Magdeburgern das Geld für die Reparatur aufgebracht werden. 10.000 Euro waren eingenommen worden. Das Kunstwerk konnte so knapp ein Jahr später wieder in vollem Umfang erstrahlen.

Dieses Mal ging es schneller. „Die Leitung des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg und der Verein seiner Freunde und Förderer möchten hiermit allen danken, die für die Behebung der jüngsten Vandalismusschäden am Lichtkunstwerk gespendet haben. Es sind hierfür rund 1400 Euro auf dem Konto des Freundeskreises eingegangen“, sagte Andreas Hornemann, stellvertretender Vorsitzender der Freunde und Förderer des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen. Das Kunstwerk gehört zum Museum im Kloster.

So strahlt nahezu die gesamte Lichtinstallation wieder quasi als „leuchtendes Beispiel“ für Kunst und Bürgerengagement Nacht für Nacht nach Einbruch der Dunkelheit über Elbkilometer 325,47. Hornemann: „

Allerletzte Fehlstellen sind einer noch ausstehenden Lieferung von Lichtsegmenten seitens des Herstellers geschuldet. Sie werden so bald wie möglich geschlossen.“ Die Vereinsmitglieder und Freunde des Kunstwerks hoffen natürlich, dass die Brücke und das an ihr installierte Kunstwerk in Zukunft unversehrt bleiben. Zum besseren Schutz waren bereits Gitter rund um die Buchstaben angebracht worden. Wer es allerdings darauf anlegt, kommt nach wie vor an die Buchstaben heran.

Eine Bitte hat die Museumsleitung allerdings noch: Es werden immer wieder „Liebesschlösser“ auch an jene Drahtkörbe angeschlossen, an denen die Leuchtbuchstaben angebracht sind. Hornemann: „Nicht nur, dass mancher hierfür bereits sein Leben riskiert hat, es ist dabei wiederholt zu Beschädigungen des Drahtgeflechts und infolgedessen auch zu kostspieligen Defekten an einzelnen Buchstaben gekommen. Alle, die mit einem Schloss gegenseitig ihre Liebe bezeugen wollen, sind daher ausdrücklich gebeten, ein solches doch an anderer Stelle anzuschließen, um zukünftige Beschädigungen auszuschließen.“