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Hilfe bei Armut Stadt Magdeburg will Menschen aus prekären Lagen herausholen

Menschen in prekären Lebenssituationen können sich oft nicht selbst daraus befreien. Die Stadt Magdeburg will die Hilfsangebote nun strukturieren.

Von Sabine Lindenau 18.09.2025, 06:45
Obdachlosigkeit betrifft auch Menschen in Magdeburg. Nicht nur sie sind von Armut betroffen. Die Stadt will Menschen in prekären Lagen unterstützen.
Obdachlosigkeit betrifft auch Menschen in Magdeburg. Nicht nur sie sind von Armut betroffen. Die Stadt will Menschen in prekären Lagen unterstützen. Symbolfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Magdeburg. - Ungefähr jeder fünfte Mensch in Sachsen-Anhalt ist von Armut betroffen. Die Quote in Magdeburg liegt zwar etwas drunter. Dennoch möchte die Stadt ihrer sozialen Verantwortung nachkommen. Der Stadtrat hat nun einen Fahrplan für die nächsten Jahre beschlossen.

Das Projekt trägt den Titel „Infrastrukturplanung für Menschen in prekären Lebenslagen“. Ziel sei es, Betroffene aus dieser Situation zu befreien oder zumindest sukzessiv einer Verstetigung der Probleme entgegenzuwirken, erklärte der zuständige Sozialbeigeordnete Ingo Gottschalk während der jüngsten Stadtratssitzung.

Nicht nur Bürgergeld-Empfänger in Magdeburg von Armut betroffen

„Wir wollen die Schwächsten in Magdeburg nicht vergessen“, warb Gottschalk um Zustimmung für die Pläne der Verwaltung. Er erinnerte daran, dass längst nicht nur Bürgergeld-Empfänger zu der Gruppe der Armen gehören. Laut aktuellem paritätischen Armutsbericht würden fast zwei Drittel der erwachsenen Armen einer Arbeit nachgehen oder Rente beziehen.

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Dementsprechend brauche es eine zeitgemäße und passgenaue Infrastruktur im Bereich der Hilfen für prekäre Lebenslagen. Im ersten Schritt plant die Verwaltung eine Erhebung der in der Stadt bestehenden Angebotsstruktur. Aktuelle Bedarfe sollen zielgenau ermittelt werden. Im zweiten Schritt sei dann eine Anpassung der Struktur geplant.

Die konkreten Zielgruppen sollen über eine Bedarfsanalyse ermittelt werden. Für sie solle es passende Hilfen geben. Das fange bei Grundbedürfnissen wie Nahrung, Kleidung und Hausrat an, gehe weiter zu Beratungsangeboten oder auch praktischer Unterstützung wie Aufwärmräume für Obdachlose.

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Das Projekt, das der Stadtrat ohne Gegenstimme abgesegnet hat, ist über einen Zeitraum von zwei Jahren anberaumt. Bis dahin sollen konkrete Handlungsempfehlungen feststehen.