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Stadtrat Magdeburg Rat kippt Plan für Handel in Olvenstedt

Die Stadtverwaltung Magdeburg wollte Flächen für den Handel in Neu-Olvenstedt sichern. Der Rat wollte das nicht.

Von Martin Rieß 02.12.2017, 00:01

Magdeburg l Seit der Wende 1990 hat sich am Olvenstedter Scheid ein Einkaufszentrum entwickelt. Abseits der von den Stadtplanern in den 1980er Jahren vorgesehenen Achsen an der Olvenstedter Chaussee und am Bruno-Taut-Ring konzentriert sich der Handel in Neu-Olvenstedt inzwischen auf diesen Bereich. Auch die Stadtsparkasse Magdeburg hatte hier ihre Filialen aus Alt- und Neu-Olvenstedt unter Kritik einer Reihe von Kunden konzentriert. Den Charakter des Nahversorgungszentrums möchte die Stadtverwaltung per Bebauungsplan festschreiben und sichern.

Doch in der Novembersitzung hat diese Idee im Bauausschuss keine Mehrheit bekommen. Und auch der Magdeburger Stadtrat hatte das Thema im November auf der Tagesordnung. Baudezernent Dieter Scheidemann verwies darauf, dass es zwar keine aktuellen Pläne zu Veränderungen gebe, dass aber die Märkte in die Jahre gekommen seien. In Zukunft müsse daher damit gerechnet werden, dass die Händler erweitern wollen - oder auf künftige Investitionen gänzlich verzichten.

Andrea Nowotny (Die Linke/Future) konnte dieser Argumentation aber nicht folgen und verwies darauf, dass eine weitere Vergrößerung der Märkte nicht nötig sei in diesem Bereich. Wenn es neue Märkte geben sollte, dann müsste eher eine Fläche auf der Westseite der Straßenbahntrasse gefunden werden. Roland Zander (Gartenpartei) sieht dies ähnlich und eher einen Bedarf für Stellflächen. Beiden Stimmen widersprach Denny Hitzeroth (SPD): Parkdruck sei sicher dort zu verspüren, aber eine Parkplatznot wie in Stadtfeld gebe es nicht.

Letztendlich stimmte der Stadtrat denkbar knapp ab: Bei 19 Stimmen für den Plan, 19 Stimmen gegen den Plan und zwölf Enthaltungen ist der Vorschlag der Stadt abgelehnt worden.

Bei dem Standort handelt es sich um eine fast 29.000 Quadratmeter große Fläche, die sich zwischen der Johannes-Göderitz-Straße und dem Olvenstedter Scheid erstreckt. Ziel des Satzungsverfahrens sei es allein, den bestehenden Nahversorgungsbereich am Olvenstedter Scheid als Sondergebiet Einzelhandel festzusetzen.

Durch den Ausschluss anderweitiger Nutzungen sollte die Möglichkeit einer Umstrukturierung des Standortes gesichert werden, heißt es in der Begründung der Stadtverwaltung zu ihrem Vorstoß. Der Bebauungsplan trifft ausschließlich Festsetzungen zur Art der baulichen Nutzung als „Sondergebietsfläche Nahversorgung/Lebensmittelmarkt“. Im Magdeburger Märktekonzept ist das Nahversorgungsgebiet übrigens als „etablierter Nahversorgungsbereich“ ausgewiesen.