1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Strombrückenzug Magdeburg wird noch teurer

Kostensteigerung Strombrückenzug Magdeburg wird noch teurer

Für die Modernisierung des Strombrückenzugs muss die Stadt Magdeburg nochmals zwölf Millionen Euro mehr berappen.

Von Martin Rieß 05.09.2018, 01:01

Magdeburg l Nach letzten Planungen sollte die Modernisierung des Magdeburger Strombrückenzugs knapp 107 Millionen Euro kosten. Jetzt ist von 119 Millionen Euro und damit rund zwölf Millionen Euro mehr die Rede. Anfangs gingen die Planer sogar von nur 60 Millionen Euro für den Brückenbau aus.

Um die Kostensteigerung auszugleichen, möchte die Stadt Magdeburg unter anderem 8,8 Millionen Euro mehr an Fördermitteln nutzen, wie aus einer Drucksache der Verwaltung für den Stadtrat hervorgeht.

Grund für die Kostensteigerung sei vor allem der Anstieg der Preise für Bauleistungen und für Material, der in dem jetzt vorliegenden Umfang im Jahr 2013 noch nicht absehbar gewesen sei. Auch schlagen sich hier neue Regeln zum Aushub nieder.

Seitens der Magdeburger Stadtverwaltung heißt es: „Speziell für die Entsorgungsleistungen liegen die Gründe für die hohe Preissteigerung hauptsächlich darin, dass durch den Gesetzgeber mit den Vorgaben im Kreislaufwirtschaftsgesetz das gesamte Boden- und Bauschuttmaterial einer ökologischen und ökonomischen Entsorgung zugeführt werden muss.“

In Sachen Ingenieurbau wurden jetzt unter anderem eine Stützwand für die Zollbrücke und die Instandsetzung und der Umbau der Ufermauer auf der Ostseite der Alten Elbe mit eingearbeitet. Daneben ist jetzt in den Planungen eine Ampel berücksichtigt, die als Querungshilfe für Fußgänger dient und die zunächst nicht vorgesehen war.

Außerdem haben sich im Laufe der Planungen zusätzliche Aufwendungen ergeben, die zunächst nicht berücksichtigt waren. Dabei geht es unter anderem um den Lärmschutz, die Gestaltung des öffentlichen Straßenraums sowie naturschutzrechtliche und wasserrechtliche Belange.

Bedeutsam sind Naturschutz und Wasserrecht vor dem Hintergrund, dass der Neubau der Brücken über die Alte Elbe und über die Zollelbe einen Eingriff ins Flussgebiet der Elbe bedeutet. Zu beachten sind damit die Bedürfnisse von Pflanzen und Tieren der Flussaue, aber eben auch des Hochwasserschutzes.

Unter anderem soll mit den Mehrkosten dafür gesorgt werden, dass Zauneidechsen umgesiedelt und qualitativ hochwertigere Ausgleichspflanzungen vorgenommen werden. Insbesondere der Kahlschlag auf den Flächen südlich der bestehenden Brückenverbindung hatte für Kritik gesorgt.

Gerade während des Hochwassers im Sommer 2013 hatte sich gezeigt, dass der bisherige Elbübergang nicht den Anforderungen an den Katastrophenfall gewachsen ist. Unter anderem wurde bei dem Hochwasser die Anna-Ebert-Brücke über die Alte Elbe so sehr beschädigt, dass sie nur noch unter besonderen Auflagen genutzt werden darf. Unter anderem gelten hier strenge Auflagen für die Geschwindigkeit und für das zulässige Höchstgewicht der Fahrzeuge.

Neben Fördergeldern muss die Stadt Magdeburg auch selbst Mittel aufbringen. So wird die Umgestaltung der Stadtparkstraße nicht wie ursprünglich erhofft gefördert. Das Gleiche gilt für die Sanierung der alten Strombrücke.