Unterbringung Ukraine-Flüchtlinge in Magdeburg: Endspurt in künftiger neuer Unterkunft
Damit in Magdeburg Ukraine-Flüchtlinge besser untergebracht werden, wird ein ehemaliges Seniorenheim reaktiviert. Hier laufen jetzt die letzten Arbeiten.

Magdeburg - Das ehemalige Seniorenheim in Buckau wird für den Einzug von ukrainischen Flüchtlingen vorbereitet. Die Städtischen Werke haben das Haus jetzt wieder an die Wärmeversorgung angeschlossen.
Um die Situation von Geflüchteten, die derzeit in den Messehallen einquartiert sind, zu verbessern, wird das Haus Budenberg in Buckau reaktiviert. Das Haus ist ein derzeit nicht genutztes Seniorenpflegeheim in Trägerschaft der Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH, ein Tochterunternehmen der Stadt. Hier sollen vorwiegend Familien mit Kindern, Alte sowie Menschen mit Handicap, die derzeit in den Messehallen untergebracht sind, einziehen können.
Das Haus Budenberg hat etwa 40 Zimmer, die groß und teils noch möbliert sind. Etwa 120 Menschen sollen hier eine vorübergehende Bleibe finden können. Der Einzug von ersten Flüchtlingen steht nun kurz bevor. Die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) haben jetzt entsprechende Vorarbeiten abschließen können.

Heizcontainer ersetzt fehlende Kesselanlage
Da sich im Haus keine Kesselanlagen mehr für die Wärmeversorgung und die Warmwasserbereitstellung befinden, stellten die SWM dort in den vergangenen Tagen einen Heizcontainer auf, um die benötigte Wärme für die Schutzsuchenden bereitzustellen. Außerdem mussten teilweise Heizkörper neu eingebaut beziehungsweise repariert werden.
Nachdem die Heizkörper befüllt wurden, erfolgte am Mittwoch die Abnahme und die Inbetriebnahme der Anlage. Darüber hinaus haben die SWM die Trinkwasserversorgung sowie die Löschwasserversorgung wieder hergestellt. Hierbei mussten einige Schäden beseitigt werden. „Unsere am Projekt beteiligten Kollegen leisten diese wichtige und wertvolle Arbeit sehr gern und freuen sich, mit ihrer Arbeit Teil der Unterstützung für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen zu sein“, so SWM-Sprecherin Cornelia Kolberg.
In diesen Tagen wird das Haus nun weiter für den Einzug vorbereitet: Eine Reinigung sowie die Restbestückung der Zimmer mit Möbeln soll noch erfolgen, sagts Simone Borris, Leiterin des Sonderstabes Ukrainer der Stadtverwaltung, gestern. In der kommenden Woche sollen hier dann Geflüchtete aus der Ukraine einziehen können.
Sozialamt bietet Beratung an zweitem Standort an
Aktuell sind in der Landeshauptstadt 3445 Geflüchtete registriert. Etwa die Hälfte davon hat die Stadt bereist in Wohnungen oder Hotels untergebracht, ein Teil ist privat untergekommen. In der Notunterkunft in den Messehallen sind etwa 700 Menschen untergebracht. Sie in Wohnungen zu vermitteln habe Priorität, so Simone Borris. Dafür bietet die Stadt jetzt auch direkt vor Ort an den Messehallen Wohnungsvermittlung an.
Außerdem verstärkt die Stadtverwaltung auch die Beratung der ukrainischen Flüchtlinge. Dazu wird das Sozialamt seine Kapazitäten ausweiten und neben den Beratungen im Amt selbst auch zu bestimmten Zeiten in der benachbarten Sudenburger Sporthalle Beratungen zu Asylleistungen für die Geflüchteten anbieten. Die Beratungszeiten in der Sporthalle sollen so gewählt werden, dass der Sportbetrieb dort weiter aufrecht erhalten werden kann.
Etwa 2700 Anträge sind beim Sozialamt aktuell in Bearbeitung.