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Umweltschutz Familienhaus steigt auf Pfandsystem um

Das Café des Familienhauses Magdeburg im Nordpark steigt auf Mehrwegbecher-Pfandsystem um - der Umwelt zuliebe.

Von Karolin Aertel 24.03.2019, 00:01

Magdeburg l Mehrwegbecher statt Müllberge. Magdeburgs Familienhaus-Chef Thorsten Giefers weiß: „Damit können wir nicht die Welt retten, zumindest aber einen kleinen Beitrag leisten.“ Pünktlich zur Café-Eröffnung wird der Verzicht auf Pappbecher festgemacht. Für den Terrassenbetrieb werden nun Kunststoffbecher mit Pfandsystem verwendet. 200 Stück haben sie vorerst im Schrank; erhalten von einen Sponsor, der sie bereits als Merchandiseprodukt im Sortiment hat.

Klar mag Kunststoff auch nicht die umweltfreundlichste Variante sein, besser als Einweg-Pappbecher ist es in diesem Fall aber allemal. Davon zeugen nicht zuletzt die Becher-Berge, die die Mitarbeiter nach sonnenreichen Tagen aus den Mülleimern fischen.

Und im Vergleich zu Glas- und Keramik sind Kunststoffbecher auch die sicherere Variante. Denn im Außenbereich des Familienhauses, im Sandkasten oder auf der Spielfläche, wo die Lütten ausgelassen toben und spielen, haben Scherben wahrlich nichts zu suchen. Familienhaus-Chef Thorsten Giefers ist gespannt, wie die Becher von den Familien an- und hoffentlich nicht mitgenommen werden. Zwei Euro Pfand soll animieren, sie auch wirklich wieder zurückzubringen.

Mit dem Mehrweg- bzw. Becherpfandsystem treffen sie den Nerv der Zeit. Auch die Magdeburger Stadtverwaltung hatte sich damit bereits befasst und Ende 2018 eine Umfrage bei Bäckereien, Tankstellen und anderen Gewerbetreibenden zum Interesse an einem Rabatt- oder Mehrwegbechersystem gestartet. Städte wie Berlin oder Leipzig hatten sich dieses Problems längst angenommen und ein Rabattsystem und ein Mehrwegbecher-Pfandsystem unterstützt. In Magdeburg wurde das Thema vom Stadtrat eingebracht.

Grundlage für ein mögliches Mehrwegbecher-Pfandsystem ist ein Zusammenschluss mehrerer Verkäufer. Der Kaffee wird an den Kunden in einem Mehrwegbecher gegen ein Pfand verkauft. Die Rückgabe des leeren Bechers erfolgt beim Verkäufer oder einem beteiligten Unternehmen. Familienhaus-Chef Thorsten Giefers findet das sinnvoll: „Wenn es tatsächlich irgendwann mal umgesetzt wird, würden wir das natürlich unterstützen.“