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Uniklinik Magdeburg OP-Saal schwebt durch die Luft

Ein Wasserschaden im OP bereitet dem Herzzentrum der Uniklinik Magdeburg Probleme.Ersatz musste schnellstens her. Am Mitwoch traf er ein.

Von Peter Ließmann 04.08.2016, 01:01

Magdeburg l Das Herzzentrum der Uniklinik - rund 1100 Operationen pro Jahr - kann auf seine Operationssäle nicht verzichten. Das wäre aber nötig gewesen, denn nach einem Wasserschaden, der im vergangenen Dezember entdeckt wurde, müssen die Säle dringend saniert werden. Das Uniklinikum machte sich auf die Suche nach einer Ausweichlösung in Form von geeigneten Funktionscontainern. Und wurde bei einem Unternehmen in Baden-Württemberg fündig. Das Unternehmen, das sich auf die Modulbauweise von Funktionsgebäuden spezialisiert hat, hatte an einem Krankenhaus in Bayern einen Modul-Operationskomplex in Container-Bauweise aufgestellt.

Diese OP-Module standen kurzfristig zur Verfügung und konnten vom Uniklinikum angemietet werden. Am vergangenen Montag wurden die 14 Container auf Sattelschlepper verladen und Richtung Magdeburg verschickt. Gestern trafen die ersten ein. Gleich neben dem Herzzentrum wurde in den vergangenen Wochen ein Fundament für die Container gebaut. Mit Hilfe eines Autokrans werden die bis zu 5,80 Meter breiten, 15 Meter langen und 40 Tonnen schweren Betoncontainer seit gestern installiert. So entsteht ein OP-Trakt mit einer Grundfläche von rund 630 Quadratmetern.

Zwei OP-Säle und alle notwendigen technischen Räume finden darin Platz. Herzzentrum und externer OP-Trakt werden mit einem Gang verbunden, danach wird das Ausweichquartier eingerichtet. Das alles passiert, ohne dass die Patienten im Herzzentrum (36 Betten) davon etwas mitbekommen. „Der Betrieb läuft problemlos weiter“, so Prof. Dr. Ingo Kutschka, Direktor des Zentrums.

Die Sanierung der feuchten OP-Säle soll dann bis Februar kommenden Jahres abgeschlossen sein, dann zieht der OP-Bereich zurück ins Herzzentrum. Probleme mit Keimen hatte man im „feuchten“ OP nicht, so Dr. Jan L. Hülsemann, Ärztlicher Direktor der Uniklinik. Das sei regelmäßig von externen Gutachtern kontrolliert worden. „Es war aber unausweichlich, den OP-Bereich zu sanieren.“

Die Kosten dafür übernimmt übrigens die Versicherung des Uniklinikums, da es ein Wasserschaden war.