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UnwetterSturm verwüstet Magdeburger Zoo

Den Magdeburger Zoo hat es schwer erwischt. Der Sturm, der über die Stadt gefegt ist, hat einen erheblichen Teil der Anlage verwüstet.

Von Peter Ließmann 23.06.2017, 01:01

Magdeburg l „Das ist, seit ich im Magdeburger Zoo bin, noch nicht passiert, dass wir unerwartet schließen mussten“, sagte Zoo-Chef Kai Perret.

Er kann es noch nicht ganz glauben, was am Donnerstag tatsächlich passiert ist. „Der Sturm ist wie eine Walze über die Anlage gerast. Es hat keine zehn Minuten gedauert und der halbe Zoo war verwüstet.“ Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, von vielen anderen sind große Äste vom Sturm abgerissen worden. Der südliche Zoo bietet ein Bild der Verwüstung.

Aber schon kurz nachdem sich Perret und sein Team ein erstes Bild vom angerichteten Schaden gemacht haben, ist der Zoo-Chef auch sichtlich erleichtert. „Wir sind richtig froh, dass keine Besucher, Mitarbeiter und Tiere zu Schaden gekommen sind. Bei der Gewalt, die der Sturm entfacht hat, ist das durchaus ein Wunder.“ Dass „nur“ ein materieller Schaden zu verbuchen ist, sei der großen Umsicht der Zoomitarbeiter zu verdanken. „Sie haben die Tiere schnell in Sicherheit bringen können und vor allem auch die Besucher.“

Wie hoch der Schaden ist, konnte Kai Perret am Donnerstag noch nicht sagen. „Er wird aber groß sein.“ Denn nicht nur der alte und wertvolle Baumbestand habe schwer gelitten, sondern auch die Gehege der Tiger und der Weißen Leoparden. Im Tigergehege hat der Sturm eine große alte Eiche wie ein Streichholz abgebrochen. Der Baum liegt mitten in der Anlage, hat Stahlzäune, Dächer und Absperrtechnik zerstört. Viele kleinere Bäume und dicke Äste sind im ganzen Gehege verstreut. „Wir wissen noch gar nicht, wie wir die umgebrochene Eiche aus dem Gehege holen sollen. Das wird wohl mit einem schweren Autokran passieren müssen“, vermutet der Zoo-Chef.

Die Aufräumarbeiten werden mit Sicherheit mehrere Tage in Anspruch nehmen, wie lange die Reparatur der beschädigten Gehege dauern werde, kann Kai Perret noch nicht sagen. „Wir müssen erst einmal ermitteln, was alles kaputt ist.“ Das solle am Freitag passieren. Darum bleibt der Zoo vorerst geschlossen. „Es kann sogar sein, dass wir auch am Wochenende nicht öffnen können, aber das klären wir nach der Schadensaufnahme.“ Und zur Versicherung müsse ebenfalls sofort Kontakt aufgenommen werden. „Wir sind natürlich gegen solche Schäden versichert“, so Kai Perret.

Dass die Gehege so schnell wie möglich wieder für die Tiger und die Leoparden hergerichtet werden müssen, sei klar. „Die können wir nicht zu lange in ihren Boxen lassen.“