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Westfriedhof Volkstrauertag in Magdeburg: Wie Gedenken in die Gegenwart reicht

Zum Volkstrauertag ist am Sonntag an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert worden. In Magdeburg fand dazu eine zentrale Veranstaltung auf dem Westfriedhof statt.

Von Konstantin Kraft Aktualisiert: 19.11.2023, 17:23
Vertreter aus Politik, Militär, Gesellschaft und Kirche beteiligten sich an der Gedenkveranstaltung des Volksbundes.
Vertreter aus Politik, Militär, Gesellschaft und Kirche beteiligten sich an der Gedenkveranstaltung des Volksbundes. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Mit einer Gedenkveranstaltung auf dem Westfriedhof ist am Sonntagnachmittag (19. November) an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert worden. Anlass war der Volkstrauertag.

Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Militär beteiligten sich an dem gemeinsamen Gedenken, das zugleich ein Zeichen für den Frieden setzen sollte. Mit dabei waren auch Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) sowie Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos).

Der Gedenkzug endete am Grab mit den Kriegstoten aus dem ehemaligen Lazarettfriedhof Margarethenhof/Herrenkrug.
Der Gedenkzug endete am Grab mit den Kriegstoten aus dem ehemaligen Lazarettfriedhof Margarethenhof/Herrenkrug.
Foto: Konstantin Kraft

Unter Trommelgeleit zogen die Teilnehmer von der Friedhofskapelle vorbei an den Soldatengräbern sowie dem Denkmal für die Opfer des Luftangriffs vom Januar 1945 in Magdeburg hin zum Grabmal der Kriegstoten aus dem ehemaligen Lazarettfriedhof Margarethenhof/Herrenkrug, die 1995 auf den Westfriedhof umgebettet wurden.

Kränze wurden niedergelgt.
Kränze wurden niedergelgt.
Foto: Konstantin Kraft

Vor den Steinen mit den Namen der Toten waren Kränze niedergelegt worden. Rüdiger Erben (SPD) ist Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen-Anhalt im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, welcher die Veranstaltung organisiert hatte. „Das Volk, das sind wir alle. Wir trauern heute“, sagte er und rief unter anderem die Millionen Tote aus den beiden Weltkriegen in Erinnerung.

Erben machte zudem deutlich, dass das Gedenken auch eine Aufgabe für die Gegenwart und Zukunft bedeutet. „Wir wollen dem Hass und der Verachtung der Menschenrechte entgegenstehen.“

Krieg im Nahen Osten

Stephan Hoenen ist Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Magdeburg. In seinen Gedenkworten spannte er einen Bogen zu den globalen Krisen der Gegenwart. Hier lasse sich eine gefährliche Umkehr von Opfer und Täter absehen.

„Der Terrorangriff der Hamas auf Israel vom Oktober ist ein solcher Versuch.“ Hoenen verurteilte diesen Angriff aufs Schärfste. Einziges Ziel sei es gewesen, jüdische Menschen zu töten. „Das ist im Kern Antisemitismus und nichts anderes.“

Am Sonnabend gab es eine weitere Veranstaltung zum Volkstrauertag im Innenhof der Gedenkstätte Moritzplatz.