1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Blaualgen am Barleber See

Warnung Blaualgen am Barleber See

In Magdeburgs nördlichem Badegewässer, dem Barleber See, werden vermehrt Blaualgen festgestellt.

Von Peter Ließmann 05.08.2017, 01:01

Magdeburg l Wie das Rathaus am Freitag meldete, habe am Barleber See am 2. August eine Massenvermehrung von Blaualgen eingesetzt. Das Warnsystem sieht vor, dass die Bademeister vor Ort mehrmals täglich die Wasserqualität des Sees nach Augenschein beurteilen. Werden dabei Blaualgen festgestellt, ergeht eine Meldung an das zuständige Gesundheitsamt der Stadt.

Durch das Gesundheitsamt wurde dann während einer Begehung vor Ort am 3. August festgestellt, „dass zum Zeitpunkt der Begehung an den Stränden der Wachtürme 1 und 2 am Barleber See keine Blaualgen mehr feststellbar waren, das Wasser am Turm 3 jedoch noch immer eine grüne Verfärbung aufwies“, so die Pressestelle des Rathauses. Die Möglichkeit einer wiederkehrenden Blaualgenmassenentwicklung mit Teppichbildung, insbesondere in Buchten, wo die Algen vermehrt durch den Wind zusammengetrieben werden, bleibe aber bestehen.

Darum hat das Gesundheitsamt eine Handlungsempfehlung für Badegäste herausgegeben. Demnach sollten ein sehr langer Hautkontakt und das Verschlucken von Wasser beim Schwimmen sowie der Aufenthalt in Bereichen mit sichtbaren Schlieren oder Blaualgen-Teppichen möglichst vermieden werden. Wichtig: Kinder und Allergiker seien besonders gefährdet. Wer nicht auf das Baden verzichten wolle, sollte sich unbedingt nach dem Baden gründlich abduschen und die Bekleidung wechseln.

Bestimmte Blaualgen bilden Giftstoffe, die allergische Reaktionen, Haut- und Schleimhautreizungen sowie Atemwegserkrankungen und Fieber auslösen könnten, warnt das Gesundheitsamt. Die massenhafte Vermehrung von Algen stelle sich in natürlichen Gewässern oft während Schönwetterperioden im Sommer sehr plötzlich ein und sei daher nicht vorhersehbar. Manche Blaualgen sammeln sich bevorzugt an der Wasseroberfläche und werden durch den Wind in Ufernähe getrieben, wodurch teppichartige Beläge auf dem Wasser und in der Nähe des Ufers gebildet werden können. Die grundsätzliche Möglichkeit zur Entwicklung von Blaualgen an Badeseen ist in der Badegewässergütekarte Sachsen-Anhalt verzeichnet. Auch die Seen in Magdeburg sind mit diesem Hinweis markiert.

Informationen mit Hinweisen zum Verhalten beim Auftreten von Blaualgen und möglichen Gesundheitsgefährdungen würden für die Badegäste an den Kassen des Strandbades ausgehängt. Auch wurde vom zuständigen Fachbereich Schule und Sport, der offiziell Betreiber des Bades ist, veranlasst, das zusätzliche Duschen aufgestellt würden. Und das Kassenpersonal weise zusätzlich die Badegäste mündlich auf das Vorhandensein der Blaualgen und die Info-Aushänge hin.

Tatsächlich sind Blaualgen keine Algen, sondern Bakterien. Einige Cyanobakterien enthalten blaues Phycocyanin und ihre Farbe ist deshalb blaugrün. Cyanobakterien besitzen im Gegensatz zu Algen keinen echten Zellkern und sind somit nicht mit den „Algen“ verwandt.

Weitere Infos unter www.ms.sachsen-anhalt.de , dort nach „Badegewässer“ suchen.