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Immobilien Warum die Salzland-Sparkasse Wohnhäuser in Magdeburg kauft

Wohnen in Magdeburg ist gefragt. Immobilien sind der Renner. Ins Geschäft steigt auch die Sparkasse aus dem Salzlandkreis ein - in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt.

Aktualisiert: 21.09.2022, 17:08
Die Salzland-Sparkasse kaufte in Magdeburg meherere Wohnhäuser.
Die Salzland-Sparkasse kaufte in Magdeburg meherere Wohnhäuser. René Kiel

Magdeburg - Die Sparkasse aus dem Salzlandkreis kaufte Wohnhäuser in diesem aufstrebenden Magdeburger Stadtteil auf: Wo sie liegen, was sie kosten und was mit ihnen geplant wird.

Die Coquistraße in Magdeburgs boomendem Stadtteil Buckau gehört jetzt der Sparkasse des Salzlandkreises – zumindest ein bisschen. Das Kreditinstitut mit Hauptsitz in Staßfurt (Drei Milliarden Euro Bilanzsumme/470 Mitarbeiter) ist ab sofort Eigentümer von zwei neuen Mehrfamilienhäusern an der Ecke Budenbergstraße/Karl-Schmidt-Straße.

Immobilienvermittler bringt Partner zusammen

Der Immobilienvermittler Aengevelt, der eine Baugesellschaft als Verkäufer mit der Salzland-Sparkasse als Interessent zusammenbrachte, sprach vom einem siebenstelligen Euro-Betrag als Verkaufspreis. Insgesamt umfassen die Gebäude 18 Wohnungen mit rund 2350 Quadratmetern Wohnfläche. „Die Immobilien befinden sich in attraktiver Lage nach der Elbe mit guter Verkehrsanbindung“, erklärte Annett Lorenz-Kürbis von Aengevelt.

Magdeburg: Blick auf die beiden Mehrfamilienhäuser in der Coquistraße. Sie wurden für einen siebenstelligen Euro-Betrag verkauft.
Magdeburg: Blick auf die beiden Mehrfamilienhäuser in der Coquistraße. Sie wurden für einen siebenstelligen Euro-Betrag verkauft.
Foto: Aengevelt

Nicht nur Kredite und Anlagen

Doch warum kauft die Salzland-Sparkasse Immobilien in Magdeburg? Deren stellvertretender Vorstandssprecher Stefan König erklärt dies mit einer schrittweisen Erweiterung des Geschäftsbereiches. Ein Kreditinstitut müsse breit aufgestellt sein und könne nicht nur auf die Vergabe von Krediten und die Vermittlung von Anlagen setzen. So sei man auf das Angebot aufmerksam geworden.

Jetzt werde man ein Konzept entwickeln und als Vermieter auftreten oder einzelne Wohnungen verkaufen. Davon verspreche man sich einen Gewinn. Man besitze bereits im Salzlandkreis Mehrfamilienhäuser und entwickele zum Beispiel wie in Bernburg auch Wohnbauland als Sparkasse selber.

Ausnahme für das Regionalprinzip

Die Investition in Immobilien sei also nicht so ungewöhnlich. Eine Besonderheit sei eher, dass die Salzland-Sparkasse außerhalb ihres Geschäftsbereiches aktiv werde.

Hintergrund: Unter den Sparkassen gilt ein strenges Regionalprinzip. Danach investieren die Sparkassen in der Regel nur in ihrem eigenen Geschäftsbereich – hier also dem Salzlandkreis.

Intel in Magdeburg bringt Schwung

Die Ausnahme in Magdeburg sei deshalb mit den Kollegen der Sparkasse Magdeburg abgesprochen gewesen. Dort habe es weder Interesse an dem Objekt noch Einwände gegeben, so Stefan König von der Salzland-Sparkasse weiter.

Wegen des Regionalprinzips gebe es auch keine anderen Objekte seiner Sparkasse in Magdeburg. Nun hoffe man mit dem Magdeburger Objekt auf eine gute Rendite. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht.

Schließlich kommt Intel mit einem großen Wohnraumbedarf nach Magdeburg. Die Ansiedlung des US-Chip-Riesen sei bei der Anbahnung des Kaufgeschäftes aber noch nicht bekannt gewesen, dürfte wohl aber beim Verkauf mit eingepreist werden können.

Sparkasse schließt 19 Filialen

Skurril: Zeitgleich mit der Info über den Häuserkauf in Magdeburg kündigte die Salzland-Sparkasse gestern die vorübergehende Schließung von 19 ihrer 46 Filialen an – und zwar aus Energiespargründen. In Magdeburg sei so etwas nicht geplant, erklärte dagegen Ines Sommer von der Sparkasse Magdeburg.