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Umwelt Warum Magdeburger Jungbäume nicht mehr mit Gießsäcken bewässert werden

In Magdeburg wird bei der Pflanzung junger Bäume künftig ein anderes Bewässerungssystem genutzt. Die bisher verwendeten Gießsäcke haben ausgedient.

Von Stefan Harter 22.12.2022, 04:30
In Magdeburg werden Gießringe zur Bewässerung junger Bäume eingesetzt.
In Magdeburg werden Gießringe zur Bewässerung junger Bäume eingesetzt. Stefan Harter

Magdeburg - Bei den Baumpflanzungen im Jahr 2022, unter anderem im Rahmen der Spendenaktion „Mein Baum für Magdeburg“, hat der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (SFM) nach einer Testphase erstmals eine Bewässerung in Form von dauerhaften Gießringen genutzt.

Warum das passiert erklärt Betriebsleiter Stefan Matz: „Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass die Bewässerung der Jungbäume über Gießsäcke ein für die Bäume weniger günstiges Wurzelwachstum zur Folge hat. Um dies zu verhindern, werden wir nun bei der Pflanzung neuer Bäume vermehrt auf dauerhafte Gießringe setzen.“

Viel Wasser für junge Bäume in Magdeburg

Weiterhin erläutert er, dass die Bäume, die unter den aktuellen klimatischen Bedingungen gepflanzt werden und mit Hilfe der SFM-Mitarbeiter die Jungbaumphase überstehen, „sich anpassen und auch unter schwierigen Bedingungen nachhaltig gedeihen“.

Der Einbau von Gießringen sei dabei aber nur ein Baustein der Maßnahmen zur Pflege von Jungbäumen mit Blick auf eine effiziente und gezielte Wasserversorgung. So ist der Stadtgartenbetrieb mit acht Bewässerungsfahrzeugen im Einsatz, um Jungbäume in ihren ersten fünf Standjahren ausreichend gießen zu können.

Im Rahmen der saisonalen Wässerung können so täglich zwischen 50.000 und 60.000 Liter Brauchwasser verteilt werden, informiert der SFM. Hinzu kommen noch diverse Bewässerungsanlagen und stationäre Schlauchsysteme. Ein Jungbaum wird demnach in einem etwa zweiwöchentlichen Rhythmus mit rund 60 bis 100 Litern Wasser gegossen und somit in den ersten entscheidenden Jahren durch die Gärtner des Eigenbetriebs unterstützt.

Neue Baumarten werden in Magdeburg genutzt

Außerdem habe sich auch die Auswahl der Baumarten geändert, die in die Magdeburger Erde gebracht werden. „So haben die Ereignisse der Vergangenheit gezeigt, dass das Stadtgrün nur dann nachhaltig bestehen kann, wenn verstärkt solche Baumarten gepflanzt werden, die besser an die sich verändernden klimatischen Verhältnisse angepasst sind“, erläutert Stefan Matz.

Durch die Nutzung alternativer Baumarten könne zudem die Biodiversität gefördert werden. So werden Obstbäume entsprechend der von den verschiedenen Bestäuberinsekten gestellten Ansprüche ausgewählt. Zu den „Klimabäumen“ gehören zum Beispiel Rotesche, Feldahorn und Silberlinde. Zudem werden Raritäten wie Geweihbaum gepflanzt.

Über 580 neue Bäume für Magdeburg gepflanzt

Durch die Spendenaktion „Mein Baum für Magdeburg“ konnten in diesem Jahr 463 neue Bäume finanziert werden, von denen 449 bereits gepflanzt wurden. Die restlichen Spendenbäume kommen Anfang des Jahres in die Erde. Im Rahmen der städtischen Baumoffensive werden weitere 120 Bäume in verschiedenen Stadtteilen gepflanzt.