Deutsche Bahn und Reisen Was bringt der neue Fahrplan bei Fernzügen für Magdeburg?
Neue Direktverbindung per IC in Richtung Westen kündigt die Deutsche Bahn an. Doch anderen Stellen fehlt es an Zügen. Und wie steht es um den ICE?

Magdeburg - Von einem regelmäßigen Takt für IC-Verbindungen von Magdeburg nicht allein nach Sachsen sowie nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, sondern auch nach Berlin und Mecklenburg-Vorpommern war bis vor geraumer Zeit die Rede. Damit wäre Magdeburg besser ans Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angeschlossen – so wie es sich für eine Metropole der IT-Industrie geziemt. Doch von einem echten Takt kann im neuen Fahrplan, der ab dem 11. Dezember 2022 gilt, längst noch nicht die Rede sein. Was ändert sich genau?
Zwar sei Magdeburg schon heute gut in das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn eingebunden, so ein Sprecher des Konzerns gegenüber der Volksstimme. So fahren stündliche IC-Züge nach Hannover und Leipzig und zweistündlich weiter zum Beispiel nach Köln, Bremen/Emden und Dresden. Darüber hinaus bietet die DB auch jeweils einmal täglich IC-Direktverbindungen nach Schwerin, Rostock und Warnemünde sowie nach Berlin und Cottbus an.
Doch mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember wird das Angebot zunächst zumindest in den Norden und in die Bundeshauptstadt eher zurückhaltend verbessert: Es entsteht eine neue Intercityverbindung morgens nach Berlin, nachmittags aus Berlin nach Magdeburg. Der Zug wird ab Magdeburg Hauptbahnhof um 7.03 Uhr abfahren und den Berliner Hauptbahnhof um 8.28 erreichen. Der Zug der Gegenrichtung fährt in Berlin um 17.33 Uhr ab und erreicht Magdeburg um 18.54 Uhr.
Neue Züge in den Westen
Zweistündlich werden zudem im Fahrplan 2023 neue Direktverbindungen nach Bonn, Koblenz und Mainz realisiert.
Weiterhin sind mit einem Umstieg zum Beispiel in Halle, Braunschweig oder Hannover weite Teile Deutschlands per ICE schnell erreichbar.
Doch es gibt auch eine Verschlechterung: Nicht mehr in Magdeburg hält der Nachtzug Zürich-Berlin, da die Österreichische Bundesbahn den Zug künftig über Leipzig fährt, um einen Nachtzug Zürich-Prag mit Flügel nach Berlin anzubieten.
Bei dem regulären Fernverkehrsangebot 2023 kommt es - vor allem aufgrund von Baustellen - immer wieder zu temporären Angebotseinschränkungen – zum Beispiel beim IC-Zugpaar Cottbus-Berlin-Magdeburg im Februar und März 2023.
Und wie geht es weiter? „Die Angebotsideen im Rahmen der Fernverkehrsoffensive aus dem Jahre 2015 wurden in den letzten Jahren gemeinsam mit den Bundesländern und deren Aufgabenträgern für den Nahverkehr beraten und weiterentwickelt. Ziel dabei ist ein tragfähiges und optimiertes Gesamtkonzept aus Fern- und Nahverkehr“, so der Bahnsprecher. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn stehe weiterhin zu den in den nächsten Jahren geplanten schrittweisen Ausweitungen weiterer Intercity-Fahrten zum Beispiel nach Berlin, Hamburg sowie Schwerin und Rostock. Das werde aber erst möglich sein, sobald die hierfür bestellten Fahrzeuge tatsächlich zur Verfügung stehen.
Wie es um einen ICE für Magdeburg steht
Mit Blick auf die Intel-Ansiedlung war die Forderung nach einem ICE-Anschluss erneuert worden. Der Bahnsprecher dazu: „Die Deutsche Bahn freut sich für Magdeburg über die Intel-Chipfabrik und den erwarteten wirtschaftlichen Impuls.“
Doch einen ICE bringt das nicht automatisch. Denn diese Züge setzt die Bahn vorrangig auf Strecken und Linien ein, auf denen sie ihre Höchstgeschwindigkeit ausnutzen und Reisezeitgewinne erzielen können. Auf den heute via Magdeburg bestehenden Strecken sind ICE-Züge aber im Vergleich zu modernen Intercity-2-Zügen nicht schneller. „Die DB Fernverkehr prüft mittel- und langfristig für Magdeburg Angebotsausweitungen entsprechend der Nachfrageentwicklung und der infrastrukturellen Rahmenbedingungen“, so der Bahnsprecher.