Bildung und Journalismus Was diese Schülerzeitung in Magdeburg so besonders macht
Die Redaktion der Zeitung „Die Eule“ aus der Hugo-Kükelhaus-Schule in Magdeburg ist ausgezeichnet worden. Mit seiner Arbeit leistet das junge Team eine Berichterstattung über Barrieren hinweg.
Magdeburg - Was zeichnet Eulen aus? Sie können sehr gut sehen und behalten damit auch bei schwachem oder gar keinem Licht den Durchblick. Die Eule fungiert außerdem als Tierkreiszeichen im indianischen Horoskop. Sie steht für Weisheit und Kraft, so Marc Rath, Chefredakteur von Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung.
Wer im Zeichen der Eule lebt, gilt als wissbegierig und gerechtigkeitsliebend. „Journalisten sind auch Eulen.“ Und einige davon sind fleißig in der Förderschule „Hugo Kükelhaus“ aktiv.
Das fünfköpfige Redaktionsteam der dortigen Schülerzeitung „Die Eule“ ist mit dem Sonderpreis „Barrierefrei“ im Rahmen des landesweiten Jugendpressepreises „Goldene Feder“ ausgezeichnet worden.
Am Montag besuchte Marc Rath die Förderschule im Kosmonautenweg in Reform persönlich um den Schülern zu gratulieren und ihnen den Scheck für ihren Erfolg sowie weitere Geschenke zu überreichen.
Der Preis „Barrierefrei“, der von Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung gestiftet wurde, ist mit 500 Euro dotiert. Das Geld geht an die Schulgemeinschaft.
Mit der Auszeichnung wird die qualitativ hochwertige Schülerzeitung mit ihren verschiedenen journalistischen Darstellungsformen sowie die umfangreiche Berichterstattung aus dem Schulleben gewürdigt, hieß es in der Begründung der Jury.
Ein bis zwei Ausgaben im Jahr
Das Redaktionsteam von „Die Eule“ trifft sich einmal in der Woche. Bei den Treffen tauschen sich die Redakteure in spe und bereiten die nächste Ausgabe vor. Was in der Zeitung erscheint, bestimmen die Schüler selbst. Sie suchen die Themen und schreiben sie auf.
Jeder hat seine eigenen Stärken, wie Moritz aus dem Team erzählt. Er selbst denke sich gerne Fragen für Interviews aus. Seine Kolleginnen haben Freude am Schreiben und Fotografieren.
Unterstützt werden sie bei alledem von Schulsozialarbeiterin Carolin Borchert. In jeder „Eule“, die ein- bis zweimal im Jahr erscheinen, gibt es einen Hauptartikel, an dem alle zusammenarbeiten.
Bei der letzten Ausgabe stand dieser unter dem Titel „Ich bin mehr“. Da ging es darum aufzuzeigen, dass Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen sehr viel mehr sind als ihre Limitierungen.
In der nächsten Ausgabe soll ein Fokus auf die schuleigene Imkerei gelegt werden. Die Veröffentlichung ist für Frühjahr 2025 geplant.
Eine Zeitung für alle
In der Zeitung wird viel mit Fotos gearbeitet, so dass die Inhalte auch für Schüler, die nicht lesen können, erlebbar. So werden Barrieren abgebaut. Den individuellen Schreibstil der Beiträge definieren die Schüler. Dadurch bekommt die Zeitung ihren authentischen Charakter.
„Genau so muss Schülerzeitung sein“, sagt Lan Dinh, Referentin bei „fjp>media“, dem Verband junger Medienmacher Sachsen-Anhalt, der alljährlich den Jugendpressepreis in Kooperation mit dem Landesbildungsministerium verleiht.
Der Preis „Barrierefrei“ ist 2024 das erste Mal vergeben worden. Dies soll in den Folgejahren fortgesetzt werden. „Wir machen das jetzt weiter“, so Marc Rath.