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6. Schulmesse des Stadtelternrates Welche Schule ist gut für mein Kind?

Die Schulmesse in der Stadtbibliothek war am Sonnabend einmal mehr Anlaufpunkt für Eltern, Schüler und künftige Schüler. Der Stadtelternrat gibt mit der Veranstaltung Hilfestellung, wenn es darum geht, die Entscheidung für oder gegen eine Schule zu treffen.

Von Christina Bendigs 01.12.2014, 14:20

Magdeburg l Auf welche Schule soll ich mein Kind schicken? Ist es den Anforderungen des Gymnasiums gewachsen? Verbaue ich ihm die Zukunft, wenn es eine Sekundarschule besucht? Für viele Eltern mit Kindern in der vierten Klasse steht derzeit die Frage im Raum, welche weiterführende Schule das Kind ab der fünften Klasse besuchen soll. Die Schulmesse des Stadtelternrates in der Stadtbibliothek am Uniplatz konnte diesbezüglich am Sonnabend eine Hilfestellung sein. Zumindest bot sie eine Möglichkeit, mit Vertretern von vielen Magdeburger Schulen ins Gespräch zu kommen.

Finanzieller Rahmen sei nicht gegeben

An 44 Ständen konnten Eltern ihre Fragen über Schulen in Magdeburg, Schulsysteme und Unterrichtskonzepte stellen und mit Lehrern und Schulleitern ins Gespräch kommen. So viele Stände wie noch nie seien gebucht worden, berichtete der Vorsitzende des Stadtelternrates, Detlef Hubold. Auch ihn beschäftigt das Thema Gemeinschaftsschule. Grundprinzip dieser Schulform ist, dass Kinder mit unterschiedlichen Leistungsniveaus so lange wie möglich gemeinsam lernen. Der Ansatz sei gut, das Wie werfe aber noch Fragen auf.

Das bestätigt der Leiter der Steuerungsgruppe Gemeinschaftsschule, Roman Schöpp, von der Leibnizschule. Auch er findet den Ansatz gut, sieht aber große Herausforderungen, weil räumlicher, finanzieller und auch personeller Rahmen nicht gegeben seien. Dennoch arbeite das Lehrerkollegium der Leibnizschule sehr engagiert für die Umsetzung des Konzeptes Gemeinschaftsschule, das Schülern durch das gemeinsame Lernen lange den Weg zum Abitur offenhalten soll, Lehrer aber auch vor die Aufgabe stellt, einzelne Klassen in drei Niveaustufen zu unterrichten. Hinzu kommt, dass sich die Lehrenden auch auf Schüler mit Migrationshintergrund sowie auch Inklusionsschüler aus dem Förderbereich einstellen müssen. Sie könnten dabei nicht auf einen großen eigenen Erfahrungsschatz setzen, weil sich das System Gemeinschaftsschule noch im Aufbau befinde, wie Schöpp sagte. Die Leibnizschule habe erst den Jahrgang 5. Klasse, der nach diesem Prinzip unterrichtet wird. Eltern seien skeptisch.

Vater Stefan Hanke zieht die Möglichkeit einer Gemeinschaftsschule für seine Tochter zumindest in Erwägung. Die Entscheidung zu treffen, welche Schule sie ab dem nächsten Schuljahr besuchen werde, sei aber schwer. Und nach ausführlichen Gesprächen mit Lehrern in der Stadtbibliothek gibt es eine eindeutige Antwort oder Empfehlung auch bei der Schulmesse nicht. Stattdessen gehen die Eltern des Mädchens mit einer dritten Wahlmöglichkeit nach Hause: der integrierten Gesamtschule. Leichter macht das die Entscheidungsfindung sicherlich nicht.

Die Schulmesse wurde bereits zum sechsten Mal organisiert - und sei eine einmalige Veranstaltung, wie Detlef Hubold sagte. Deshalb hat sich sogar die "Schule am Meer", eine Einrichtung, die Kindern mit Autismus den Weg zum Abitur offenhält, präsentiert.

Ein weiteres Thema, das am Sonnabend bewegte, war die geplante Aufweichung der Schuleinzugsbereiche für Magdeburger Grundschüler. Ein Schritt in die richtige Richtung, findet Detlef Hubold. Der Stadtelternrat hätte sich jedoch vollständige Wahlfreiheit für Eltern mit Kindern im Grundschulalter gewünscht.