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Werkschau Magdeburger Studenten gestalten Zukunft

Designstudenten der Hochschule Magdeburg-Stendal präsentieren ihre Semesterarbeiten im Forum Gestaltung.

Von Sylvia Farnbacher 15.02.2018, 23:01

Magdeburg l „Wir sehen alle ein bisschen fertig aus“, entschuldigt sich Julian Rudat. Der Student und seine Kommilitonen haben bis drei Uhr morgens in den Ausstellungsräumen des Forums Gestaltung in Magdeburg gearbeitet. Ganz fertig sind sie noch nicht. „Einige Modelle und die dazugehörigen Plakate fehlen noch. Manche Studenten hatten Angst, dass ihre Projekte Flecken abbekommen, da wir teilweise noch die Wände gestrichen haben“, sagt Rudat.

Doch am 16. Februar 2018 um spätestens 17 Uhr soll alles fertig sein. Dann wird die Werkschau offziell eröffnet. Zu sehen sind verschiedene Projekte, welche die Studenten der Studiengänge „Industrial Design“, „Interaction Design“ und „Engineering Design“ im vergangenen Wintersemester entworfen haben.

Die Ausstellungsstücke sind dabei sehr unterschiedlich. Die Studierenden widmeten sich zehn verschiedenen Themengebieten, aus denen neben handgefertigten Modellautos und neuen Konzepten für Altbewährtes auch interaktive Installationen unter anderem zum Thema Digitalisierung und Virtualisierung hervorgingen.

Einige Projekte sind in Kooperation mit externen Partnern entstanden. Unter dem Motto „Gesägt, getan“ arbeitet das Institut beispielsweise mit den Caritas-Jugendwerkstätten in Hannover zusammen. Dafür entwarfen einige der Studentinnen aus dem Bachelor-Studiengang „Industrial Design“ simple Alltagsgegenstände aus Holz.

Almedina Imsirovic und Friederike Schubert beschäftigten sich mit Küchenutensilien. Ein Gewürzregal sowie ein Brotkasten samt integriertem Schneidebrett war ihre Idee. Elena Kaminski brachte einen neuartigen Gitarrenständer in das Projekt ein. Per Anleitung sollen die Teilnehmer in den Jugendwerkstätten diese und weitere Gegenstände dann nachbauen. Anschließend sollen sie für einen guten Zweck verkauft werden.

Zudem hatten die Studierenden der Hochschule die Möglichkeit, ihre ganz eigenen Modelle zu entwerfen — unabhängig von übergeordneten Projektthemen. So baute Julian Rudat seinen eigenen Couchtisch. „Ich hatte in meiner Studentenbude immer nur die typisch günstigen Tische aus einem schwedischen Möbelhaus. Ich wollte etwas, das hochwertig und edel aussieht, gleichzeitig aber nicht so teuer ist.“ Kurzerhand machte er sich in seinen Semesterferien daran, einen Beistelltisch aus Massivholz zu bauen. „Ich hoffe, dass bei der Werkschau Unternehmer auf mein Modell aufmerksam werden. Ich könnte mir gut vorstellen, ihn produzieren zu lassen“, sagt der 19-Jährige.

Sein Kommilitone Lasse Grimm entschied sich für ein anderes Objekt: Eine Schreibtischleuchte, die von allen Seiten asymmetrisch ist. „Ich wollte mal etwas anderes als die klassischen Schreibtischlampen mit Standfuß“, erzählt er. Für die Produktion benutzte er unter anderem einen 3-D-Drucker für Metall. Der Nachteil: „Es ist noch sehr teuer, Metall damit zu drucken. Glücklicherweise wurde ich vom Land Sachsen-Anhalt finanziell bei diesem Projekt unterstützt. Etwa 1200 Euro hätte mich die Lampe sonst gekostet.“ Auch er würde seine Semesterarbeit künftig gerne im Verkauf anbieten. Dafür war er schon im Gründerzentrum Magdeburg.

Bis Montag, 19. Februar, 20 Uhr können Besucher die Semesterprojekte von Lasse und den anderen Studierenden noch besichtigen. Ein Rahmenprogramm mit Livemusik, Workshops und Party am Abend runden die Werkschau ab. Nach Montag gibt es noch einen nichtöffentlichen Teil: Im Rahmen des Projekts „GIDE“ (Group for International Design Education) besuchen Studenten von Partnerschulen die Werkschau. Die Studierenden, die aus beispielsweise Schottland, Italien oder der Schweiz angereist kommen, können mit ihren Magdeburger Kommilitonen über die Projekte diskutieren.