Universität Wie internationalen Studenten beim Start in Magdeburg geholfen wird
Innerhalb Deutschlands für ein Studium in eine neue Stadt ziehen, kann schwierig sein. Kommt man aber wie rund 3700 Kommilitonen an der Uni Magdeburg aus dem Ausland, ergeben sich - wie bei Nadezhda Karklina ganz andere Herausforderungen.

Magdeburg (vs) - Die junge Frau studiert an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im Master „International Management, Marketing, Entrepreneurship“ und hat in der Vergangenheit bereits in Frankreich während eines Austauschprogramms Auslandserfahrungen sammeln können.
Enttäuschung in Frankreich
Dort hat sie sechs Monate gelebt, allerdings schnell festgestellt, dass Frankreich sie nicht glücklich macht. So hat sie nach einem neuen Ziel Ausschau gehalten.
Dieses Mal wollte sie allerdings besser vorbereitet sein, denn „ich weiß, wie schwer es ist, ganz allein in einem fremden Land zu sein. Diese Erfahrung habe ich schon in Frankreich gemacht und wollte sie in Deutschland nicht wiederholen. Hier war die Situation noch schwieriger, weil ich kein Deutsch kann und ich am Anfang wirklich jemanden brauchte, der mich unterstützt“, sagt die 23-Jährige.
Für solche Fälle bietet die Fakultät der Wirtschaftswissenschaft der Universität, an der Nadezhda Karklina studiert, das Mentoren-Programm „SIMP-SON“, an. Darin werden internationalen Studienanfängern sogenannte Buddys an die Seite gestellt. Das sind Studenten aus höheren Semestern. Sie helfen ihnen, sich in ihrer neuen Umgebung an der Universität einzuleben.
Anna Genkin, die im vierten Semester ebenfalls im Master „International Management, Marketing, Entrepreneurship“ studiert, ist so ein Buddy. Sie kommt ursprünglich aus Dortmund. „Ich liebe es, neue Leute aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen. Außerdem hätte ich mir auch jemanden gewünscht, der mich am Anfang in Magdeburg an die Hand genommen hätte“, sagt sie.
Teilnahme am Programm hat sich gelohnt
Das Besondere an diesem Mentoren-Programm ist, dass beide Teilnehmenden im selben Studiengang studieren. Der Mentor kann so seinen Schützling bestmöglich unterstützen - bei Lehrveranstaltungen, aber auch im Alltag wie bei der Wohnungssuche.
Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft hat bereits seit 25 Jahren ein englischsprachiges Studienprogramm, das mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes mit circa 80 Studenten begann. Mittlerweile sind es 850 Studenten aus über 70 Ländern.
Das Buddy-Programm „SIMP-SON“ kam dann als Sonderform eines Studienprogramms im Jahr 2010 dazu. Mittlerweile ist es möglich, vom Bachelor bis zum Doktor auf Englisch zu studieren.
Sowohl für Anna als auch für Nadezhda hat sich die Teilnahme am Buddy-Programm gelohnt. „Sicher, das ist definitiv eine der Top-Empfehlungen für Neuankömmlinge. Der Umzug ist schwer, aber mit dem Buddy-Programm wird es leichter und man ist vor allem nicht alleine“, so die internationale Studentin.
Und wer weiß, vielleicht sorgt sie als Buddy später selbst dafür, dass sich Neuankömmlinge genauso willkommen an der Uni und in der Elbestadt fühlen wie sie.