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Wohnen Deckenfest im Domviertel Magdeburg

Der Rohbau ist fertig. Im Herbst 2019 sollen die Mieter im Neubau an der Ecke Breiter Weg/ Danzstraße in Magdeburg einziehen.

Von Martin Rieß 18.11.2018, 00:01

Magdeburg l 19,5 Millionen Euro investiert die Wohnungsbaugenossenschaft „Otto von Guericke“ in ihren Neubau an der Ecke Breiter Weg/ Danzstraße in Magdeburg. Am 16. November 2018 hat der Bauherr gemeinsam mit Bauleuten und Gästen das Deckenfest gefeiert, das bei einem Gebäude mit Flachdach an der Stelle des traditionellen Richtfests steht. Vor 13 Monaten war der Grundstein gelegt worden, in knapp einem Jahr sollen die Mieter die Wohnungen und Ladenlokale beziehen können.

OvG-Vorstand Karin Grasse ist voll des Lobes auch über die am Bau beteiligten Firmen wie die Strabag: Während die Nachbarn – bei diesen handelt es sich um die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg und um die Magdeburger Wohnungsgenossenschaft – die ersten Wände des Obergeschosses hochgezogen hatten, waren die Bauleute auf diesem Grundstück noch damit beschäftigt, den Untergrund vorzubereiten. Und jetzt ist Karin Grasses Genossenschaft die erste im Domviertel, die am Breiten Weg Richtfest feiern kann. Richtfest gefeiert hatte bereits vor Monaten nebenan in der Danzstraße die Wobau, wo Anfang 2019 die Mieter einziehen können.

Bauminister Thomas Webel erinnerte in seinen Worten unter anderem daran, wie schwierig die Umverlegung der Leitungen war. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper bezeichnet die Investition als Riesenerfolg im Sinne der Stadtentwicklung. Bemerkenswert sei auch, dass die Genossenschaft hier ein Haus errichtet, in dem Mieter viele Funktionen der Wohnung vom Tablet aus steuern können.

Gebäude
Architekt Uwe-Christian Metz von der S&P Planungsgesellschaft für Bauwesen aus Potsdam bezeichnet die Planung des Gebäudes als eine interessante Aufgabe. Eine besondere Herausforderung habe aber im Untergrund des Gebäudes bestanden. S&P-Tragwerksplaner Marcus Lauff erläutert: „Bis auf den Domfelsen haben wir keinen festen Boden. Dort befinden sich lose Erdschichten und Schutt.“

Für eine feste Gründung des Neubaus musste eine Vielzahl an Bohrpfählen aus Stahlbeton in den Boden gebracht werden. Auf den Balken über diesen ruht jetzt die Bodenplatte. Wichtig für den Bauherrn war, dass eine Verbindung von Geschäftsräumen auch über mehrere Etagen durch den Einbau von Treppen möglich ist. „Auch das muss bei den Berechnungen berücksichtigt werden“, berichtet Marcus Lauff. Timo Jacob ist geschäftsführender Gesellschafter bei S&P und lobt ebenso wie die Genossenschaft die Zusammenarbeit mit der Strabag: „Das war mustergültig“, so Timo Jacob.

Laufende Arbeiten
Zurzeit laufen Arbeiten an Leitungen und am Trockenbau. Auch die Dachdecker haben jetzt auf der Baustelle zu tun. Die Wärmeversorgung ist bereits sichergestellt. In den kommenden Wochen stehen auch der Bau von Fenstern und Türen auf dem Plan.

Vermietungsstand
Im Neubau der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke, der an Stelle der Eingänge Breiter Weg 263 und 264 des abgerissenen Genossenschaftsblocks entsteht, werden in den oberen Etagen 53 Wohnungen gebaut. Für 38 wurden bereits die Vormietverträge unterschrieben. Der Quadratmeter-Mietpreis für die Wohnungen liegt zwischen 9 und 14 Euro.

Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss ist Platz für Gewerbe, der inzwischen zu 60 Prozent vergeben ist. Unter anderem wird es auf zwei Etagen ein Daily Café geben, in dem kleine Speisen und Getränke serviert und Accessoires zum Kauf angeboten werden. Platz finden wird auch ein Handwerksunternehmen, das hochwertige Fliesen in einem Showroom präsentiert. Weitere Ladenlokale werden von einem Bäcker und einem Friseur belegt sein. Weit vorangeschritten sind auch Gespräche mit einem Zahnarzt.

Ulmen
Vor der Neubebauung wurde unter anderem eine Ulme gefällt. Dagegen hatte es Proteste gegeben. Als Ausgleich wird die Genossenschaft u. a. zwei neue Ulmen pflanzen. Einer dieser Bäume wird derzeit aus einem Steckling der gefällten Ulme von diesem Standort herangezogen. OvG-Vorstand Karin Grasse sagt: „Alle 20 der jungen Pflanzen sind übrigens angewachsen.“ Ein Teil wird auf anderen Grundstücken der Genossenschaft gepflanzt. Für andere ist noch nicht klar, wo sie ihre endgültigen Standorte bekommen.