Bauen in Magdeburg Wohnungen geplant: Abriss an der alten Parteischule kann beginnen
Nach Jahren des Leerstands soll das Gelände der ehemaligen Parteischule in Magdeburg entwickelt werden. Für einen Teilabriss hat die Stadt jetzt den Weg freigemacht.

Magdeburg - Erst kürzlich hatte Riklef Roehl von der Biederitzer Immobilien Projektentwicklungs GmbH den Ankauf des Areals der ehemaligen SED-Parteischule „Hermann Matern“ in Magdeburg öffentlich gemacht. Er will den vorhandenen Plattenbau und einen Altbau sanieren.
Der einst als Mensa und Veranstaltungssaal genutzte Zwischenbau soll hingegen abgerissen werden, um Platz für mehrgeschossige Wohngebäude zu schaffen. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren gut 400 Wohnungen auf dem Areal entstehen.
Weniger Fördermittel
Schon der vorige Eigentümer hatte zwar eigentlich Pläne dafür, diese aber nie umgesetzt und unter anderem auch Fördermittel für einen geplanten Abriss beinahe verfallen lassen. Roehl würde die bereits bewilligte Zuwendung übernehmen. Da er aber nur ein Gebäude und nicht alle abreißen will, braucht er weniger Geld. „Das ist am Ende gut für den Steuerzahler“, sagt er.

Den formalen Akt hat die Stadtverwaltung mittlerweile bestätigt, wie Magdeburgs Baubeigeordneter Jörg Rehbaum in einer aktuellen Information für den Stadtrat erklärt. Statt zuvor 930.000 Euro sollen nun nur noch 450.000 Euro Fördermittel fließen, fast 880.000 Euro wird der Antragsteller aus eigenen Mitteln für den Abriss einsetzen.
Wohnungen und Parkhaus
Die übriggebliebenen Fördermittel sollen für andere Maßnahmen in der Neustadt verwendet werden, erklärt Rehbaum weiter. Welche das sind, lässt er offen.
Riklef Roehl freut sich natürlich über diese schnelle Lösung, wie er sagt. „Wir wollen zeitnah beginnen“, erklärt der Projektentwickler. Zunächst sollen der Zehngeschosser und der Altbau saniert werden. In einem zweiten Abschnitt werden dann später die Mehrfamilienhäuser gebaut. Auch ein Parkhaus für das neue Quartier ist geplant.
Positives Echo von Stadträten
Zunächst müsse aber ein Bebauungsplan erstellt werden, so Roehl weiter. „Wir arbeiten am städtebaulichen Entwurf und haben die Hinweise aus dem Bauausschuss bereits eingearbeitet“, erklärt er. So sollen statt Reihenhäusern nunmehr drei- bis viergeschossige Wohnhäuser entstehen.
In dem Ratsausschuss hatte er sein Projekt bereits im August 2022 in nicht-öffentlicher Sitzung vorgestellt und positive Reaktionen erhalten. Nach Jahren des Leerstands ist die Hoffnung bei allen Beteiligen – Verwaltung, Stadträten und nicht zuletzt den Anwohnern - groß, dass der Schandfleck in Neue Neustadt endlich verschwindet.