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Oebisfelde Radfahren im Verbund nach vorn bringen

300 Euro, die gut investiertes Geld sind: So viel kostet die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen.

Von Harald Schulz 24.02.2021, 21:00

Oebisfelde l Ein sicherlich entscheidender Stabilitätsfaktor für die Arbeitsgemeinschaft wurde bereits im Jahr 2018 durch die Landesregierung geschaffen. Die sprach sich nämlich für die Initiierung einer Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) mit dem Ziel aus, eine professionelle und zielgerichtete Förderung des Radverkehrs umsetzen. Damit folgt Sachsen-Anhalt dem Beispiel anderer Bundesländer, in denen sich Kommunen freiwillig in Arbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen haben und sehr erfolgreich das Verkehrsmittel Fahrrad entsprechend fördern und auf zukünftige Anforderungen ausrichten.

Mit dem Rad zur Arbeit und in der Freizeit unterwegs sein, das hat nicht erst seit der Corona-Pandemie in städtischen Zentren wie im ländlichen Raum an Bedeutung gewonnen. Die AGFK soll nun bewirken, dass sich der Radverkehrsanteil im Alltags- und Freizeitverkehr erhöht, die Verkehrssicherheit für Radfahrer verbessert und der Fahrrad-Tourismus als Wirtschaftsfaktor gestärkt wird. Es gilt dabei, die kommunalen Kräfte zu bündeln sowie gute Ideen und Projekte in Sachsen-Anhalt bekannt zu machen und Erfahrungen untereinander auszutauschen, lauten AGFK-Einzelziele.

Diese Teilziele sind in Anbetracht der für die Verwaltung des Biosphärenreservats Drömling spürbaren Zunahme an Radwandertouristen ein Interessenfeld, das der Stadt Oebisfelde-Weferlingen wie maßgeschneidert zugute kommen kann. Die Einheitsgemeinde profitiert von den Erfahrungen und dem Wissen der anderen beteiligten Kommunen und kann dank unterschiedlichster Akteure selbst das Vorhaben fundiert bereichern. Nicht zuletzt liegt der Beschlussvorlage über den Beitritt eine positive Formulierung zugrunde.

Die Mitglieder des Stadtrates wurden vor der Sitzung am 2. März über den Kosten-Nutzen-Effekt informiert. Daraus kann entnommen werden, dass die Kommune eine Lobby für die Vermarktung ihrer Ziele in der Weiterentwicklung des Radtourismus innerhalb der AGFK erhält. Für Oebisfelde und den Drömling mit deren Randlage im Land nicht unwichtig: „Es wird eine wirksame Gestaltung von Rahmenvorgaben rund um den Radverkehr zum Nutzen der Kommunen durch ein gebündeltes politisches Gleichgewicht zugesichert“.

Darüber hinaus stehen zukünftig passende Ansprechpartner, die Erfahrungsberichte oder Beispielprojekte liefern können, zur Verfügung, die die Mitgliedskommunen bei der Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans unterstützen. Zudem können von der AGFK entwickelte Kampagnen genutzt werden.

In dem AGFK-Aufgabenkatalog sind die Erfahrungsaustausche sowohl zwischen den Mitgliedskommunen im Land als auch bundesweit zwischen den Arbeitsgemeinschaften sowie auf internationaler Ebene aufgeführt. Es soll zur Bündelung von Informationen und Erarbeitung von Empfehlungen, Hinweisen und Leitfäden zum Thema Radverkehr, Beratung und Hilfestellung unter den Mitgliedskommunen kommen.

Bei dem Angebot gemeinsamer Öffentlichkeits- und Informationsarbeit, der Entwicklung, Durchführung und Unterstützung von Projekten sowie Praxisbeispielen und Aktionen kann die Stadt Oebisfelde-Weferlingen insbesondere auf die Verwaltung des Biosphärenreservats Drömling bauen. Dort sitzt, was den sanften Tourismus in einemsensiblen Naturschutzraum betrifft, hochqualifiziertes Personal.

Der jährliche Mitgliedsbeitrag der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen beträgt im Jahr 300 Euro. Die AGFK wird sich einer Geschäftsstelle bedienen. Sie ist dann Ansprechpartner für das gesamte Bundesland und soll eine professionelle und kontinuierliche Arbeit gewährleisten. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle zählen unter anderem die Fördermittelberatung und das Veranstaltungsmanagement.