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30 Jahre Mauerfall Ziemlich nah am Tag der Grenzöffnung

Der Ortschaftsrat Oebisfelde beabsichtigt eine lokale Festveranstaltung aus Anlass der Wiedervereinigung zu feiern und erhält viel Zuspruch.

Von Harald Schulz 29.06.2019, 06:00

Oebisfelde l Das Vorbereitungstreffen fand am Donnerstag im Sitzungszimmer des Rathauses statt, das kurzfristig aus der Not heraus, statt des Burgverbinders, genutzt werden musste. Im Nachgang einigten sich die Vertreter des Heimatvereines, vom Kulturverein Castrum, Männergesangsverein Oebisfelde, Frauenchor Wassensdorf, Förderverein der Kita Knirpsentreff, von Schulen, der Kirchengemeinde und privaten Interessenten bereits auf den Veranstaltungstag und einen groben Rahmen für die Festfolge.

Schon festgezurrt scheint der Sonnabend, 30. November, zu sein. Dieses Datum wurde ausgewählt, weil stets am Vorabend des ersten Advents das alljährliche Baumanleuchten an der Büstedter Brücke am einstigen Grenzverlauf veranstaltet wird.

Noch abzuklären, so Oebisfeldes Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch, die die Treffen moderiert, sind mögliche Aktionen, die von der Partnergemeinde Velpke aus vorgesehen sein könnten. Sie sagte der Runde zu, sich entsprechend mit dem Velpker Gemeindebürgermeister ins Benehmen zu setzen, um bis zum kommenden Treffen am Donnerstag, 29. August, dann wieder im Burgverbinder, über entsprechende Informationen zu verfügen.

Der Vorsitzende des Heimatvereins Oebisfelde, Ulrich Pettke, befand, dass Velpker Gemeinde- und Vereinsvertreter bereits mit Beginn der Planungen mit an den Tisch gehört hätten. Nur so könnten Interessenlagen von vornherein zu einem ganzen Veranstaltungspaket geschnürt werden. Mitstreiter Steffen Wetterling stellte zur Diskussion, ob nicht auch weitere Dörfer im Stadtbereich von Oebisfelde und deren niedersächsische Partnerdörfer mit einbezogen werden sollten. Eine Frage, die zumindest Donnerstag nicht beantwortet wurde.

Nicht geklärt ist auch die Teilnahme der Breitenroder Blaskapelle am Festtag. Jacksch würde das allerdings als sehr schade empfindet, wenn die Kapelle, wie in den Jahren zuvor, nicht den musikalisch-festlichen Rahmen beim Baumanleuchten bestimmen würde.

Die Missklänge, die wohl durch eine Fernsehaufzeichnung im vergangenen Sommer auf dem großen Burghof entstanden sind, weil dort ein anderes als das Breitenroder Blasensemble aufspielte, hallen offensichtlich noch nach, was Jacksch sehr bedauert.

Jacksch betonte gegenüber der Teilnehmerrunde zudem, dass es sich bei dieser Festveranstaltung, die federführend vom Ortschaftsrat Oebisfelde veranstaltet wird, um keine Gegenveranstaltung zum offiziellen Festakt der Stadtverwaltung am 9. November handelt (Volksstimme berichtete). Exakt aus diesem Grund wurde ein anderes Datum ausgewählt.

Das derzeit geplante Programm am 30. November wird bislang auch durch lokale Ereignisse von vor 30 Jahren bestimmt, die das Leben für die Menschen in der Allerstadt komplett veränderten.

Wenn auch erst ohne Einschränkungen mit dem 26. November, als definitiv die innerdeutsche Grenze nicht mehr für die Oebisfelder existierte.

Nach den Beratungen am Donnerstag favorisieren die Teilnehmer am 28. August eine Planungsgruppe zu schaffen.

Die soll dann mit speziellen Aufgaben betraut werden. So soll sichergestellt werden, dass einzelne Maßnahmen die Grobplanung ersetzen.

Es ist vorgesehen, den Festauftakt mit einem Gottesdienst am 30. November zu beginnen. Die Katharinenkirche war auch vor 30 Jahren Ausgangspunkt und Schutzort für die Freiheitsbewegung gegen das SED-Regime, hieß es von Erhard Allecke, Vorsitzende des Männergesangsvereins Oebisfelde. Von dort soll es mit einem Marsch im Lichterglanz zur Büstedter Brücke gehen, wo eine noch nicht näher umrahmte Feierstunde abgehalten werden soll.

Vorgesehen ist ebenfalls ein Posaunenblasen von der Plattform des Burgturms, während sich die Versammlungsteilnehmer von der Büstedter Brücke zum großen Burghof in Bewegung setzen.

Dort auf dem Burghof und möglicherweise auch im Rittersaal sowie im Burg- und Heimatmuseum sollen Dokumentationen und die Möglichkeit für Gespräche über die lokale Ereignisse der Wendezeit wieder in Erinnerung rücken.