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Denkmal Schätze der Oebisfelder Altstadt entdecken

In Oebisfelde (Landkreis Börde) gibt es am Tag des offenen Denkmals einige besonders attraktive wie historische Orte zu entdecken.

Von Harald Schulz 01.09.2020, 11:15

Oebisfelde l Die Altstadt von Oebisfelde spiegelt in einzigartiger Art und Weise die Historie der Allerstadt wider. Uralte Fachwerkgebäude, Teile der historischen Stadtmauer haben bis heute gehalten. Dazu einzigartige Ausstellungen im Burg- und Heimatmuseum, das Innenleben der Kasube-Mühle, der Goldackerturm, nicht zuletzt die Katharinenkirche mit dem imposanten Altar und die Nicolaikirche mit ihrer farbenprächtigen Altar-Verglasung lassen einen Rundgang durch Jahrhunderte der Oebisfelder Historie zum beeindruckenden Erlebnis werden. Diese Auffassung jedenfalls vertritt der Vorsitzende des Heimatvereins, Ulrich Pettke.

Wie kein anderer Verein kümmern sich die Oebisfelder Heimatfreunde um das Renommee der Allerstadt. Davon zeugen auch der historische Altstadtrundweg, der Skulpturenpark im Grün „Am Dämmchen“ oder auch der neu eingerichtete historische Waschplatz an der Theodor-Müller-Brücke.

Die Gastronomie öffnet mancherorts bereits um 11 Uhr, die Türen zu den Ausstellungen dagegen erst ab 14 Uhr. Es wird darauf hingewiesen, dass die aktuellen Hygieneregeln gegen Corona strikt einzuhalten sind.

Kurz vorgestellt: Nach dem Goldackerturm nun eine Vorstellung der Nicolaikirche. Dieses imposante Bauwerk diente als Kirche für die Christen der damaligen Gemeinde Kaltendorf und wurde bis 1977 als Gotteshaus genutzt. Der Kirchturm wurde 1896 aufgestockt und das Kirchenschiff neu aufgebaut. Zu DDR-Zeiten erfolgte die Zusammenlegung der Kirchengemeinden Oebisfelde und Kaltendorf. Der Gottesdienstbetrieb der Nicolaikirche war nach 1977 nicht mehr möglich, die Kirche verfiel immer mehr, da sich niemand um den Erhalt kümmerte.

Die Kirche verfiel in einen bedauerlichen substanziellen Zustand. Das änderte sich erst mit dem in dieser Art und Weise einzigartigen Engagement des Oebisfelder Handwerksmeisters Wilhelm Schrader, dem Gründer und Vorsitzenden des Fördervereins Nicolaikirche. Der Verein wurde im Jahr 1999 gegründet.

Mit viel Eigenleistung und erheblichem finanziellen Aufwand gelang es Schrader, die Gebäudesubstanz vor dem Verfall zu retten. Dank Fördergeldern und Spenden konnte erreicht werden, dass die ursprüngliche Ausdrucksstärke des Gebäudes innen wie außen wieder zur Geltung kam. Allerdings gibt es den Orgelklang bis heute nicht mehr, hingegen tönen zwei Glocken wieder aus dem Glockenturm.

Dank einer großen Spendenbereitschaft und Patenschaften erhielten die Fenster im Altarraum im Verlauf einer Restauration eine einmalige farbige Brillanz. Die Nicolaikirche wird aktuell als Kulturkirche für Veranstaltungen genutzt. Am Tag des offenen Denkmals können Kirche, Ecken und Winkel besichtigt werden. Zudem gibt es Informationen aus erster Hand.