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Jubiläum Für ewig in die Herzen eingeschrieben

Seit vier Jahrzehnten erfreut der Seniorenchor Oebisfelde die Menschen mit seinen Liedern. Das wurde gefeiert.

Von Harald Schulz 19.09.2017, 03:00

Oebisfelde l Die zarte Muse der Musik als Chor weckte am 17. September 1977 die noch heute wirkende Chorleiterin Ingeborg Thurisch. Chor und Leiterin wurde am Sonntag in der Nikolaikirche besonders gedankt. Trefflicher hätte das Jubiläumskonzert vom gastgebenden Seniorenchor Oebisfelde nicht eröffnet werden können: „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ stimmte diese auf den Tag genau 40 Jahre bestehende Chorgemeinschaft am Sonntag in der Nikolaikirche an, erinnerte anschließend viele der älteren Zuhörer mit dem Lied „Man müsste noch einmal 20 sein“ an deren Jugendzeit, um den Liederzyklus mit „Das Lieben bringt groß Freud“ zu schließen. Ein Chorkonzert hatte begonnen, dass durch den Anlass, mit dem Liederreigen und dem Eintrag ins goldene Buch der Stadt für ewig in die Herzen der Oebisfelder verankert bleiben wird.

Davon war Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch überzeugt. In ihrer Laudatio erinnerte die höchste politische Repräsentantin der Allerstadt, dass es für den Ortschaftsrat eine Ehre gewesen ist, den Seniorenchor an diesem besonderen Tag öffentlich besonders zu loben und die Verdienste von Ingeborg Thurisch mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt zu würdigen. Wie der Jacksch-Rede zu entnehmen war, zeichnet sich die Geehrte insbesondere durch ihre soziale Auffassung vom Miteinander aus. Das vier Jahrzehnte anhaltende ehrenamtliche Engagement für den Seniorenchor, aber auch die 15-jährige selbstlose Unterstützung der Oebisfelder Vertriebenengruppe geben Zeugnis von dieser Charakterstärke.

Ingeborg Thurisch wurde im März 1941 in Braunschweig geboren, wuchs seit dem folgenden Oktober in Oebisfelde auf. Ihr Onkel entdeckte das musikalische Talent und schenkte „seiner Inge“, die bereits Klavierunterricht seit dem neunten Lebensjahr erhielt, ein Akkordeon mit 80 Bässen. Dieses große Instrument wurde bis zum heutigen Tag der klangfarbene Begleiter von Inge Thurisch.

Der Seniorenchor ist aus einer kleinen Gesangsgruppe entstanden. Nach der Gründung begaben sich die Sangesfreunde in die Obhut der Volkssolidarität, verblieben dort bis ins Jahr 2015, um dann als selbstständiger Seniorenchor eigenverantwortlich zu musizieren. Aktuell geben 29 Sänger und Sänngerinnen dem Seniorenchor die Klangfarben.

Die 40-jährige Qualität des Chores umschrieb Bürgermeister Hans-Werner Kraul mit der Tatsache, „dass der Seniorenchor zwei Gesellschaftssysteme, ein Staatsuntergang und das Vergehen zweier Währungssysteme überdauert hat“. „Die Chorgemeinschaft leistet mit dem ehrenamtlichen Einsatz eine herauszuhebende gesellschaftliche Leistung, die in allen Kulturkreisen dieser Erde als Ausdruck für Lebensfreude und Zuversicht empfunden wird“, lobte der Bürgermeister der Einheitsgemeinde.

Zu Herzen gerührt waren Thurisch, Chöre und Gäste über die Glückwünsche der Oebisfelderin Sigrid Tschuschke. Die 92-jährige ehemalige Organistin und Leiterin des Nicolai-Kirchenchores dankte dem Seniorenchor für dessen musikalische Arbeit, ermunterte, diesen Weg weiter fortzusetzen. Weitere spontane Gratulationen von Gästen schlossen sich an. Das Jubiläumskonzert wurde vom Frauenchor Wassensdorf, dem All´Cantara-Chor Oebisfelde, dem Männerchor Oebisfelde und von der Blaskapelle Breitenrode bereichert. Durch das Programm führte eine Freundin aller Oebisfelder Chöre: Waltraut Sierau.