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Letzte Aufschläge Nach über 40 Jahren kommt das Aus

Die Tennis-Sparte des SV Oebisfelde steht nach 40 Jahren vor dem Aus. Gleich mehrere Gründe besiegeln die Auflösung.

Von Jens Pickert 14.05.2018, 03:00

Oebisfelde l Die Sparte Tennis des SV Oebisfelde löst sich zwar erst zum 31. Dezember 2019, doch eine mögliche Rettung der Sparte bis dahin, erscheint unausweichlich. Damit endet in der Allerstadt eine über 40 Jahre andauernde Ära des attraktiven Spiels über die Netze.

„Der Schritt ist uns natürlich nicht leichtgefallen. Doch personell und vor allem mit Blick auf das Alter sind wir nicht mehr in der Lage, die Plätze in Eigenregie in Ordnung zu halten“, sagte in der vergangenen Woche Helga Elger, Vorsitzende der Tennissparte. Momentan gehören der Sparte noch fünf Erwachsene sowie 15 Kinder und Jugendliche an.

„Wir haben in diesem Frühjahr noch einmal die Plätze vorbereitet. Bedanken möchte ich mich dabei besonders bei den Eltern unseres Nachwuchses. Sie haben uns vor allem beim Beräumen der Plätze sehr geholfen“, informierte Helga Elger weiter. Immerhin bewegten die „Platzberäumer“ zehn Tonnen Ziegelmehl. „Wir haben auf den drei Plätzen fünf Tonnen Mehl heruntergeholt und fünf Tonnen frisches aufgetragen. Das ist schon eine Heidenarbeit“, konkretisierte Horst Falkuß.

Es ist gerade diese Arbeit, die dem Oebisfelder Tennis-Routinier, von Helga Elger als „gute Seele des Vereins“ bezeichnet, mehr und mehr zu schaffen macht. „Ich bin jetzt 77 Jahre alt und merke, wenn ich einige Stunden auf den Plätzen zugebracht habe, mein Alter. Irgendwann muss Schluss sein. Es ist aber sehr schade, dass es für uns keine Nachfolger gibt“, erzählte Horst Falkuß.

„Wir haben in diesem Jahr wie erwähnt noch einmal alles auf Vordermann gebracht, um noch einmal eine Saison zu spielen. 2019 sind wir dann nicht mehr vor Ort. Dann liegt die Verantwortung allein bei der Kommune, die Eigentümerin der Plätze ist. Es wäre natürlich sehr betrüblich, wenn das Schlimmste, die schleichende Verwahrlosung, eintreten würde“, erklärte Helga Elger.

Aufgrund der Abgänge, insbesondere im Erwachsenenbereich, melden die Oebisfelder Tennisakteure schon geraume Zeit keine Mannschaften mehr für den Wettkampfbetrieb. Weder im weiblichen, noch im männlichen Bereich. Auch der Nachwuchs nimmt nicht an Punktspielen teil. „Für unsere Kinder und Jugendlichen organisieren wir seit vielen Jahren interne Wettkämpfe wie die Kids-Open oder das Schleifchenturnier“, erzählte Helga Elger. Die übriggebliebenen fünf Erwachsenen betreiben das Spiel auf den Ziegelmehlplätzen als Freizeitsport.

Das sah vor mehr als 40 Jahren, als die damalige Sektion Tennis bei der BSG Lokomotive Oebisfelde aus der Taufe gehoben wurde, noch ganz anders aus. Von Beginn an dabei war Horst Falkuß. „Wir waren damals eine gute Gemeinschaft, haben bei den Erwachsenen und auch im Nachwuchsbereich Mannschaften auf die Beine gestellt und Punktspiele bestritten. Einer der Initiatoren war der damalige Lehrer Karl-Heinz Döbler“, erinnerte sich Horst Falkuß.

Die erste Anlage für den Tennissport entstand in Eigenregie hinter der Sporthalle am Bahnhof. „Diese Plätze mussten wir dann nach der Wende leider räumen, da der Alteigentümer das Gelände zurückbekam. Es hat dann aber Jahre gedauert, bis dort etwas geschehen ist. Jetzt sind dort Wohnhäuser vorgesehen“, informierte Tennis-Enthusiast Falkuß weiter.