1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oebisfelde
  6. >
  7. Kinderbuch: Oebisfelder Autorin lässt den Pups die Welt erobern

Kinderbuch Oebisfelder Autorin lässt den Pups die Welt erobern

Das Kinderbuch „Ups, der Pups“ der Oebisfelder Autorin und Illustratorin Heidi Warmbold hat nun endlich eine Fortsetzung bekommen. Sie lehrt weiterhin spielerisch, wie wichtig Toleranz und Neugierde sind.

Von Cedar D. Wolf 23.05.2024, 18:00
Heidi Warmbold (rechts) überreicht  Annegret Schumann von der Stadtbibliothek ein Exemplar der  neuesten Pups-Abenteuer.
Heidi Warmbold (rechts) überreicht Annegret Schumann von der Stadtbibliothek ein Exemplar der neuesten Pups-Abenteuer. Foto: Cedar Wolf

Oebisfelde - Eigentlich fing alles mit einem Pups unter einer Bettdecke an. Genau genommen mit einer Gute-Nacht-Geschichte und einem Pups. Die Oebisfelderin Heidi Warmbold liebt ihre Enkelkinder, das merkt man ihr an, wenn sie mit Stolz in der Stimme von deren Eskapaden erzählt.

Was sie vor allem mit Freude erfüllt, ist die Liebe ihrer Enkelin für Geschichten. „Sie konnte von Geschichten gar nicht genug kriegen“ lacht Warmbold. „Ich musste ihr noch eine erzählen und noch eine. Und irgendwann sagte ich, dass jetzt Schlafenszeit sei. Und als ich gerade aus dem Zimmer gehen wollte, da hörte ich das kleine, aber eindeutige Geräusch unter der Bettdecke.“

Ein Pups geht auf Reisen

Und mit genau diesem Pups wurde die Idee geboren von dem Pups, der die Welt erkunden wollte und sich mühselig unter der Bettdecke hervor arbeitet, um in der Freiheit zu schauen, was es so zu sehen gibt. Nicht jeder will ihm helfen, weil er so komisch riecht. Am Ende ist es die ebenso missverstandene Regenwolke, die ihn mit auf die Reise nimmt. Kinder lernen im ersten Buch durch die Augen der kleinen Dunstwolke nicht nur die Welt etwas kennen, sondern auch, wie wichtig Toleranz und Hilfsbereitschaft sind.

Jede Kita in Oebisfelde hat eine Kopie des Erstlingswerkes erhalten und die Bibliotheken auch. „Aber es haben auch ganz viele ältere Menschen mein Buch gekauft, weil die Schrift schön groß und es so leichter zu lesen ist“, erzählt die ehemalige Werbegestalterin.

Grafikerin wird zur Autorin

Sie habe schon immer mit Grafik zu tun gehabt, und ihre Arbeit habe ihr sehr viel Spaß gemacht, auch als sie nach der Wende auf Computer umgestiegen sei, erzählt sie. Heidi Warmbold spricht mit viel Lebensfreude in der Stimme und es ihr anzumerken, dass sie viele Jahre lang in der Geschäftswelt unterwegs war. Die Liebe zu Büchern hat sie selbst von ihrer Mutter übernommen, die bis ins hohe Alter Dauergast in der Stadtbibliothek war und dort tütenweise ihre Bücher ausgeliehen hat.

Dass ihre kleine Geschichte Jung und Alt so begeistern würde, dass immer wieder nach einer Fortsetzung gefragt wurde, hätte sich die Autorin nicht träumen lassen. Große Teile der Fortsetzung schrieb sie mit der Hilfe ihrer Tochter, weil sie selbst sich zu dem Zeitpunkt von einer Augen-OP erholte. „Aber ich hatte so viele Ideen“ lacht Heidi Warmbold, „da musste jemand für mich mitschreiben.“

In die Unterwasserwelt

Annegret Schumann, die die Stadtbibliothek in Oebisfelde leitet, freut sich auch, dass Heidi Warmbold ihre eigene Liebe zur Bibliothek damit würdigt, ihre selbst verfassten Bücher der Einrichtung zu schenken. „Ausgeliehen werden die Bücher weniger, aber hier vor Ort gelesen werden sie schon“, verrät die Bibliothekarin, „Die meisten kennen es ja aus der Kita und blättern einfach gerne in dem Buch, wenn sie mit ihren Eltern hier sind.“

Im neuen Buch erkundet der Pups die Unterwasserwelt und lernt, dass er eigentlich auch eine Luftblase ist, halt nur eine andere Art. Die Leser lernen auf der Reise durch die Tiefen viele Tiere und andere Lebewesen kennen. Nach bestandenem Abenteuer wird wieder angedeutet, dass der Pups noch viele weitere erleben wird. „Ich werde aber voraussichtlich nicht noch ein weiteres Buch schreiben“, meint Heidi Warmbold und fügt hinzu: „Auf der anderen Seite: Wer weiß? Vielleicht fällt mir noch was ein.“