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Fachwerk Oebisfelder Hommage an eine besondere Bauweise

Die Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen könnte Bestandteil der Deutschen Fachwerkstraße werden. Die AG Tourismus der Stadt setzt dafür alle Hebel in Bewegung. Entscheiden muss das der neue Stadtrat.

Von Marita Bullmann 26.03.2024, 18:45
Die ehemalige Superintendentur in Weferlingen, die im Jahr 1634 erbaut wurde, gehört mit zu den bedeutendsten Fachwerkhäusern im Flecken.
Die ehemalige Superintendentur in Weferlingen, die im Jahr 1634 erbaut wurde, gehört mit zu den bedeutendsten Fachwerkhäusern im Flecken. Foto: Marita Bullmann

Oebisfelde-Weferlingen - Schon in den 1990er Jahren, als Oebisfelde und Weferlingen noch getrennte Wege gingen, gab es in beiden Kommunen Ambitionen, sich der Deutschen Fachwerkstraße anzuschließen. Das Vorhaben scheiterte, weil sich damals keine der Städte und Gemeinden, die sich für eine Sachsen-Anhalt-Route interessierten, den Hut dafür aufsetzen wollte.

Weferlingen startete 2006 nochmal mit der Idee. Immerhin bestand die Möglichkeit, sich dem niedersächsischen Abschnitt anzuschließen. Salzwedel, Quedlinburg und Wernigerode gehören beispielsweise zu der Strecke „Von der Elbe zum Harz – Die Schönsten im Norden“. In Weferlingen scheiterte das Vorhaben, weil nicht alle Kriterien erfüllt werden konnten. Das betraf vor allem die Anzahl der Gästebetten, die in der Region vorhanden sein müssen. Aber der Flecken Weferlingen ist seit 2007 zumindest Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte. Aus der damals gebildeten AG Fachwerkstraße ging zwei Jahre später der Bürgerverein hervor, der sich sehr für örtliche Belange und Entwicklung im Ort einsetzt.

Gute Voraussetzungen

Vor etwa zwei Jahren wurde in der AG Tourismus der Einheitsgemeinde Stadt Oebisfelde-Weferlingen besprochen, dass die gesamte Einheitsgemeinde sich doch aufmachen könnte, um Mitglied der Fachwerkstraße zu werden. Nicht nur in Oebisfelde und Weferlingen gibt es zahlreiche Fachwerkhäuser, sondern auch in vielen anderen Ortschaften der Einheitsgemeinde.

Christiane Schütrumpf, die sich seitdem sehr akribisch um alles, was dazu gehört, kümmert und dabei von Jörg Lauenroth-Mago unterstützt wird, der die AG leitet, hat in der jüngsten Sitzung ihre Erkenntnisse vorgestellt. Die notwendige Anzahl an Gästebetten wird in der Einheitsgemeinde insgesamt sogar weit überboten. Auch bei touristischen Voraussetzungen sieht es gut aus.

Im Museum in der Oebisfelder Burg gibt es einen Bereich, der dem Fachwerkbau gewidmet ist. Hier erhalten die Gäste anschauliche Informationen zur typischen Bauweise. Außerdem sind Modelle von Fachwerkhäusern der Stadt zu sehen.
Im Museum in der Oebisfelder Burg gibt es einen Bereich, der dem Fachwerkbau gewidmet ist. Hier erhalten die Gäste anschauliche Informationen zur typischen Bauweise. Außerdem sind Modelle von Fachwerkhäusern der Stadt zu sehen.
Foto: Marita Bullmann

In der Geschäftsstelle in Fulda hat Christiane Schütrumpf erfahren, dass der Flyer für die Fachwerkstraße „Von der Elbe zum Harz“ 2025 überarbeitet und dann neu herausgegeben werden soll. Wenn es gelingt, den Antrag von Oebisfelde-Weferlingen bis dahin durchzubringen, könnte die Einheitsgemeinde darauf vielleicht schon Platz finden, war man sich einig, doch der Weg ist noch holprig. Finanziell könnte das Vorhaben zu stemmen sein, meinen die AG-Mitglieder nach ersten Informationen.

Gründlich überdacht werden muss der Schwerpunkt Tourist-Information. Zwar gibt es in Weferlingen seit 2007 eine Tourist-Information in der Bibliothek und in Oebisfelde eine Tourist-Information in der Buchhandlung Hoffmann, beide sind aber nicht zertifiziert. Die genauen Kriterien für die Zertifizierung wie auch für andere Voraussetzungen sollen jetzt schnellstmöglich ins Auge gefasst werden.

Ortsteile sollen mitmachen

Bürgermeister Marc Blanck hat die Idee der AG Tourismus in der jüngsten Runde mit den Ortsbürgermeistern vorgestellt und darum gebeten, dass alle den Fragekatalog bezogen auf die Ortsteile ausfüllen, um festzustellen, was die Einheitsgemeinde insgesamt zu bieten hat, um die Anforderungen zu erfüllen. Die AG wird zielstrebig an dem Vorhaben weiter arbeiten. Dazu gehört auch, mit dem Biosphärenreservat Drömling abzustimmen, wie eine enge Zusammenarbeit zu beider Nutzen erfolgen kann.

Nach den Kommunalwahlen soll das Projekt dem neugewählten Stadtrat vorgestellt werden. Die neuen Mitglieder des Stadtrats müssen dann darüber befinden, ob dieser Weg, den Tourismus in der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen anzukurbeln, weiter gegangen werden soll.