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Hamersleber Scheune einsturzgefährdet - Abriss noch nicht erfolgt Anwohner beklagen zu wenig Sicherheit und gesperrten Weg

Von René Döring 25.05.2012, 05:15

In Hamersleben soll eine alte Scheune abgerissen werden, weil sie marode ist. Den Bewohnern des benachbarten Drescherhauses geht das nicht schnell genug. Sie fühlen sich gefährdet.

Hamersleben l Seit Jahr und Tag sind die Bewohner des Hamersleber Drescherhauses an der benachbarten Scheune vorbei in Richtung Ortsmitte spaziert. Das ist jetzt vorbei. Um beispielsweise zum Einkaufsmarkt, zur Sparkasse oder auch zum Bäcker zu kommen, müssen sie jetzt einen großen Umweg entlang der B 245 gehen. Der Grund: Von jetzt auf gleich ist das gesamte Umfeld der besagten leerstehenden Scheune gesperrt und teilweise eingezäunt worden, weil diese Scheune einsturzgefährdet ist.

Das hat nicht nur für Fußgänger, sondern hat auch für Kraftfahrer Auswirkungen. Denn für sie führt nun kein direkter Weg mehr vom Ortseingang aus Richtung Neuwegersleben kommend in die Ortsmitte. Und auch nicht zur Schule, so dass nun überdies der Schulbus eine andere Route fahren muss.

Zuständig für das brachliegende Scheunengrundstück ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die es für das Land verwaltet. Mitarbeiter dieser Bundesanstalt hatten sich am 2. März gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde, des Landes, des Denkmalschutzes und weiterer Behörden besagte Scheune, die seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr genutzt wird, angeschaut und Einsturzgefahr diagnostiziert. Daraufhin sind am 8. März die Zufahrten zur vorbeiführenden Straße verschlossen, der Weg gesperrt und weitere Zäune auf der Nordseite aufgestellt worden, auf der sich vis-á-vis das Drescherhaus befindet.

Abrissbagger wurden umgehend erwartet

Die Bewohner dieses Drescherhauses haben das alles ganz genau verfolgt und gehofft, dass nun umgehend Bagger anrücken und die Scheune abreißen. Doch das ist bis heute nicht passiert, worüber sich die Drescherhaus-bewohner Gottfried und Elisabeth Molatschek, Birgit Siersleben, Monika Cichos und Kerstin Rebra sehr ärgern. Und das nicht nur, weil sie jetzt einen längeren Fußweg in den Ort haben. "Hier ist doch keine Sicherheit gewährleistet", ärgert sich Gottfried Molatschek und beklagt vor allem, dass die Scheunenwand auf der Drescherhausseite nur "halbherzig" gesichert ist. "Der Zaun steht an manchen Stellen viel zu dicht an der Wand und an einigen Stellen steht gar kein Zaun", so Gottfried Molatschek.

Hühnerstall ist schnell umgesetzt worden

Dort, wo sich kein Zaun befindet, hatte bis zum März der Hühnerstall einer Anwohnerin gestanden. "Ich habe diesen Stall schnell umgesetzt, aber danach ist niemand mehr gekommen, um auch diese Stelle zu sichern", sagt Kerstin Rebra. "Die Situation ist hier nicht akzeptabel", so Gottfried Molatschek, der sich deshalb auch an die Gemeinde und an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gewandt, aber keine befriedigenden Antworten bekommen habe.

Verbandgemeinde-Ordnungsamtsleiterin Kerstin Mroncz bestätigte gestern die Zuständigkeit der BImA und sprach davon, dass diese Bundesanstalt seinerzeit eine etwa dreiwöchige Sperrung angekündigt habe.

Warum aus diesen drei Wochen inzwischen zweieinhalb Monate geworden sind oder warum die Scheune nicht ringsum gesichert ist, war von der Bundesanstalt noch nicht in Erfahrung zu bringen. Die zuständige Mitarbeiterin der BImA-Direktion Magdeburg verwies auf ihren Fachgebietsleiter Michael Hartel in Hannover. Der wiederum bat um eine schriftliche Anfrage, die dann beantwortet werde. Doch aufgrund des bevorstehenden Pfingstwochenendes sei vor Dienstag keine Antwort möglich.

Für Bürgermeisterin Eva Stroka ergibt sich die Verzögerung aus der Tatsache, dass die Scheune unter Denkmalschutz steht und nicht ohne weiteres abgerissen werden könne. Sie wisse, dass das erforderliche Verfahren in Gange sei. So habe beispielsweise der Bauausschuss der Gemeinde Am Großen Bruch am Mittwochabend dem Abriss zugestimmt.