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Ausstellung Alte Postkarten im Großformat wecken in Emmeringen Erinnerungen

Bertold Kulas aus Magdeburg hat alte Ansichtskarten von Börde-Orten zu Kunstwerken gemacht. Was daraus geworden ist, ist in einer Ausstellung in Emmeringen zu sehen.

Von Constanze Arendt-Nowak Aktualisiert: 26.09.2022, 09:33
Olaf Pankow übernahm zur Ausstellungseröffnung die Aufgabe, den Ausstellenden Bertold Kulas vorzustellen.
Olaf Pankow übernahm zur Ausstellungseröffnung die Aufgabe, den Ausstellenden Bertold Kulas vorzustellen. Fotos: C. Arendt-Nowak

Emmeringen - Um 1900 war es üblich, mit teilweise künstlerisch gestalteten Ansichtskarten Grüße zu verschicken. Heute sind derartige Postkarten begehrte Sammlerobjekte, und so sind auch aus Oschersleben und der Börde zahlreiche Ansichten erhalten geblieben. Einer von denen, die derartige Postkarten begehren und sich sogar von ihnen inspirieren lassen, ist Bertold Kulas. Kulas ist ein Grafiker, der heute in Magdeburg lebt, aber dessen Wiege einst in Oschersleben stand.

Und genau hierher hat es ihn jetzt für eine Ausstellung zurückgeführt, genauer gesagt in den Ortsteil Emmeringen. Parallel zu den Siedlerfesttagen wurde hier am Freitagabend Kunst und Kultur in der kleinen Kirche viel Raum gegeben. Kunst eben in Form von digital bearbeiteten und nachkolorierten Postkarten aus den Zeiten der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Fein säuberlich waren überdimensionale Ansichtskarten – genauer gesagt Lithografien im Format 40 mal 60 Zentimeter – von Ausleben, Aderstedt, Ampfurth, Beckendorf, Eggenstedt, Eilsleben, Emmeringen, der Adamshöhe Gröningen, Gunsleben, Klein Wanzleben, Oschersleben, Schermcke, Schwanebeck und Wulferstedt aufgereiht. Auch ein Gruß aus dem Arbketal fehlte nicht. Mit seinen „Impressionen aus der Börde“ gelang es Bertold Kulas gemeinsam mit dem organisierenden Verein „Emmeringer Kirche und Kunst“ nicht nur, das Publikum mit auf eine Zeitreise zu nehmen, sondern sicher auch manche Diskussion unter dem Titel „Weißt du noch ...?“ anzustoßen.

Besondere Ansichten regen zum Diskutieren an

Stadtrat Olaf Pankow, der auch Mitglied des Vereins „Emmeringer Kirche und Kunst“ ist und den Grafiker Bertold Kulas kurz vorstellte, verband die Ausstellung mit einer Faszination alter Bilder. Klaus-Detlef Haas, ein Freund von Kulas, bezeichnete den Grafiker als Maestro, Illustrator, als innerlich freien Zeitgenossen. Er lasse dem Betrachter die Möglichkeit, sich auszumalen, was er sich beim Ausmalen, beim Kolorieren der Bilder wohl gedacht hat.

Mit der Diskussion während der Ausstellungseröffnung wurde in gewisser Weise auch angeknüpft an eine Diskussion, die seit geraumer Zeit in einer Gruppe im sozialen Netzwerk Facebook unter Geschichtsinteressierten geführt wird – mittlerweile sind es über 1500 Mitglieder in der Gruppe „Kreis Oschersleben früher und heute“. Und genau diese Gruppe war es auch, über die zwischen Bertold Kulas und Lutz Bittner, dem Vorsitzenden des Vereins „Emmeringer Kirche und Kunst“, die ersten Ideen für die Ausstellung ausgetauscht worden sind.

Noch zwei Termine zur Besichtigung

Doch neben den Börde-Ansichten war in der kleinen Kirche an diesem Abend auch Platz für noch mehr Kultur. Diese übernahmen Martina Köhler und Thomas Ruppel mit ihrer musikalischen Umrahmung. Musik und Kunst sind zwar zeitlich begrenzt, aber zumindest die kleine Ausstellung ist nochmals zu besichtigen. Termine sind am 1. und 2. Oktober jeweils von 14 bis 16 Uhr in der Emmeringer Kirche.

Bertold Kulas verwandelt die Postkarten in Kunstwerke.
Bertold Kulas verwandelt die Postkarten in Kunstwerke.
Constanze Arendt-Nowak