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Bürgermeisterwahl Ausleber treten an die Wahlurnen

Am 24. September wählen die Ausleber einen neuen Bürgermeister. Amtsinhaber Dietmar Schmidt und Herausforderer Ernst Romoser treten an.

Von Christian Besecke 17.09.2017, 08:00

Ausleben l Die beiden Kandidaten für das Bürgermeisteramt sind sich in einem Punkt einig, sie wollen möglichst einen Großteil der Wahlberechtigten in der Großgemeinde Ausleben an die Wahlurne locken. Die Stimmabgabe sei ein demokratisches Recht, welches die Einwohner auch wahrnehmen sollten.

„Eine große Mehrheit der Mitglieder im Gemeinderat und viele Bürger haben mich angesprochen, das Amt weiterhin auszuführen“, sagt der 70-jährige Amtsinhaber. Schmidt ist verheiratet, hat zwei Kinder und einen Enkel, er wohnt seit seinem zweiten Lebensjahr in Warsleben. „Wenn ich das Votum erhalte, möchte ich meinen Kurs, den ich über knapp sieben Jahre eingeschlagen habe, fortführen.“ Dazu gehöre eine einvernehmliche Zusammenarbeit mit dem Rat und die Umsetzung der vom Rat beschlossenen Aufgaben. „Ein Bürgermeister kann nichts allein bewirken, er benötigt immer einen Mehrheitsbeschluss von den gewählten Vertretern der Gemeinde.“ Als Ortsoberhaupt könne man durch die Aufstellung der Tagesordnung bestimmte Probleme aufzeigen und sie einer Lösung zuführen.

Als Schwerpunkt sieht Schmidt die Entwicklung der Infrastruktur, so den Straßenbau in der Gemeinde Ausleben zu Ende zu führen. Des weiteren sei die Entwicklung eines Baugebietes für den individuellen Wohnungsbau im Ortsteil Ottleben voranzutreiben. Einen weiteren Schwerpunkt sieht er im Erhalt des gemeindeeigenen Wohnungsbestandes und die weitere Modernisierung der übrigen, ebenfalls gemeindeeigenen Immobilien. Das betreffe unter anderem die Schulen, die Feuerwehr, die Kindertagesstätte. „Das muss auch unter dem besonderen Gesichtspunkt der Energieeinsparung geschehen“, betont Schmidt. „In der Gemeinde stehen wir da vor großen Herausforderungen, die ich aber bei einer Wiederwahl angehen möchte – natürlich gemeinsam mit den Ratsmitgliedern.“

Der 52-jährige Ernst Romoser ist Vater von drei Kindern und verheiratet. Er ist im Kreis- elternrat und auch im Landeselternrat tätig. „Ich habe ein offenes Ohr für die Anliegen der Gemeinde Ausleben“, sagt er. „Außerdem sehe ich mich kritisch und ausdauernd in der Durchsetzung von Gemeinde- interessen.“ Er möchte den Standort Ausleben zukunftsorientiert als Familienwohnsitz wie auch für Unternehmen attraktiv gestalten. „Man muss dabei global denken“, erklärt er. „ Mir liegt am Herzen, dass wir Ausleben mit allen Ortsteilen zukunftsfest gestalten und dabei einen Schwerpunkt auf den  Nachwuchs legen.“ Eine Ortschaft mit vielfältigen Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten sei in der Lage, jungen Familien eine Perspektive zu bieten und sich organisch weiter zu entwickeln.

„Hierfür ist ein für verschiedene Altersstufen gestaffelter Aufbau der Spielplätze in den Ortschaften nötig“, erzählt Romoser. Auch Sitzgelegenheiten und Tische seien notwendig, damit die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Eltern dort verweilen können. Somit wären die Plätze echte Begegnungsorte, welche den Bedürfnissen gerecht werden.

„Für die Altersgruppe 12 bis 18 gibt es in Ausleben außerhalb der Vereinsstrukturen keine Entfaltungsmöglichkeiten“, führt er aus. „Ich möchte ein Jugendzentrum aufbauen, das für diese Altersgruppe ein Quell der Inspiration sein soll. Hierfür gilt es, die Kinder und Jugendlichen mit einzubeziehen.“

Ernst Romoser will auch etwas gegen den Leerstand der Gemeindewohnungen tun. „Derzeit stehen 25 bis 30 Prozent der Gemeindewohnungen leer“, bringt er vor. „Nach Aussage der Verwaltung sind diese teils sanierungsbedürftig. Mein Ziel ist es, den Leerstand innerhalb von drei Jahren auf eine normale Fluktuation von fünf Prozent zu reduzieren.“ Die Analyse vorab über Art und Umfang des Sanierungsbedarfes sowie das Einverständnis des Gemeinderates seien die ersten Hürden, die es zu nehmen gelte.

In der Gemeinde sollen zudem ein Jugendrat und ein Seniorenrat explizit über deren Themen beraten können. Die beiden Räte müssten die Möglichkeit der Themeneingabe sowie beratende Stimme in den Gemeinderat erhalten. Zudem will sich Romoser dafür stark machen, die Themen der Gemeinderatsversammlung umfassend den Bürgern zugänglich zu machen. „Der Landkreis Börde geht da mit guten Beispiel auf seiner Internetseite voran“, sagt er. „Dort werden Beschlussvorlagen und die jeweiligen Themen ausführlich eingestellt.“ Den öffentlichen Nahverkehr würde Romoser gern mit Hilfe der Bürger attraktiver machen. „In einigen Orten Niedersachsens gibt es sogenannte rote Bänke, von denen aus Einwohner von anderen Bürgern zu Fahrten mitgenommen werden“, schildert er. „So etwas würde ich gern unterstützen.“ Auch in Sachen Bildung will er sich engagieren. Orte mit 500 Einwohnern sollten eine eigene Grundschule haben.

Ernst Romoser ist ein großer Unterstützer des geplanten Breitbandausbaus in der Verbandsgemeinde. Das hat er mit dem Amtsinhaber Dietmar Schmidt gemein. Der Bürgermeister hat als Erster einen Antrag abgegeben, drei Einwohnerversammlungen zu dem Thema moderiert und hilft Bürgern beim Ausfüllen der Unterlagen.