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Breitbandausbau Glasfaser für Hötensleben: Rat stimmt zu

Auch die Gemeinde Hötensleben unterstützt die Glasfaserpläne der Telekom mit einer Kooperationsvereinbarung. Sie tut es damit der Gemeinde Eilsleben gleich. In beiden Orten soll bis Jahresende ein flächendeckendes Glasfasernetz (FTTH) gespannt sein.

Von Ronny Schoof 11.01.2022, 13:32
Durch den gesamten Ortsbereich Hötensleben will die Telekom in diesem Jahr ein Glasfasernetz ziehen – auch in die Wohnungen der kommunalen Mehrgeschosser hinein. Der Gemeinderat hat der entsprechenden Kooperationsvereinbarung zugestimmt.
Durch den gesamten Ortsbereich Hötensleben will die Telekom in diesem Jahr ein Glasfasernetz ziehen – auch in die Wohnungen der kommunalen Mehrgeschosser hinein. Der Gemeinderat hat der entsprechenden Kooperationsvereinbarung zugestimmt. Foto: Ronny Schoof

Hötensleben - Das von der Telekom Ende 2021 etwas überraschend angekündigte Vorhaben, ein eigenes Glasfasernetz in Hötensleben ziehen zu wollen, ist bei den Gemeindeverantwortlichen größtenteils auf Wohlwollen gestoßen. Auf nahezu einstimmige Einvernehmlichkeit gar, was die gewünschte Kooperationsvereinbarung anbelangt, die der Gemeinderat noch im alten Jahr im Rahmen seiner Dezember-Sitzung abgesegnet hat.

Beide Seiten ohne Pflichten

Zwar hat diese Vereinbarung mehr symbolischen als verbindlichen Charakter, da daraus weder für die Gemeinde noch für die Telekom konkrete Pflichten abgeleitet werden können. Dennoch ist sie aus Sicht des Unternehmens ein Schlüssel zu Akzeptanz und Vermarktung. So heißt es in der Beschlussbegründung: „Die Erfahrungen zeigen, dass partnerschaftliche Kontakte und eine mit der Gemeinde Hötensleben abgestimmte Vorgehensweise wesentlich zum Erfolg des Breitbandausbaus beitragen können.“

Telekom in der Werbeoffensive

Dem für dieses Jahr avisierten Ausbau in FTTH-Ausführung steht somit nichts mehr im Weg. FTTH steht für den englischsprachigen Branchenausdruck „fibre to the home“ und meint die Breitbandvariante Lichtwellenleiter (Glasfaser) bis ins Haus, also einen Internetanschluss gänzlich ohne Kupferkabel. Die Telekom wird dafür eigenwirtschaftlich ihr bestehendes Netz umrüsten beziehungsweise ergänzen. Endkunden benötigen für den Glasfaserzugang einen entsprechenden Hausanschluss. Diesen herzustellen, bietet die Telekom während der Bau- und Vermarktungsphase (bis Ende 2022) kostenfrei an – laut Regionalmanager Andreas Meyer auch ohne Produktbuchung.

Vor diesem Hintergrund habe die Telekom – noch vor dem Ratsbeschluss – den Hötensleber Haushalten bereits Werbeschreiben und Bestellunterlagen zukommen lassen. „Die Grundstückseigentümererklärung ist für den kostenfreien LWL-Anschluss zwingend notwendig“, so Meyer. „Denn um den Glasfaseranschluss zu legen, müssen wir privaten Grund betreten. Dafür brauchen wir vorab das Einverständnis der Eigentümer.“ Es sei in diesem Zusammenhang außerdem noch eine Informationsveranstaltung angedacht.

Kooperation auf dem Papier, Bedenken in den Köpfen

Trotz des Beschlusses pro Kooperation mit der Telekom herrscht im Hötensleber Rat nicht die totale Glückseligkeit über den Breitbandausbau. Bürgermeister Horst Scheibel drückt es so aus: „Zum einen verhält es sich so, dass wir keinerlei Chance haben, dagegen zu opponieren, weil wir am Ausbau eben nicht beteiligt sind. Wir können also nur nicken. Dann kommt hinzu, dass nochmals das ganze Dorf aufgebuddelt werden muss. Das hatten wir schon alles, und im Nachhinein betrachtet war es womöglich nicht die richtige Entscheidung. Und was mich am meisten stört: Was passiert mit den Ortsteilen? Die sind vakant und bleiben es vielleicht auch, weil man nun erstmal abwarten muss, ob die MDDSL (offizieller Breitbandpartner der Verbandsgemeinde Obere Aller; Anm. d. Red.) für die Telekom den Lückenbüßer machen will.“

Ortsteile außen vor

Scheibel befürchtet, dass es durch den Telekom-Ausbau im vergleichsweise vielbevölkerten Hötensleben in den umliegenden kleineren Dörfern zur Breitband-Stagnation kommt, das sich der Ausbau dort in der Folge unwirtschaftlich darstellen könnte. „Eine umfängliche befriedigende Versorgung – also inklusive der Ortsteile – sieht anders aus, so der Bürgermeister.

Im Dezember gab die Telekom ihre Ausbaupläne für Eilsleben und Hötensleben bekannt. Sie beschränkt sich dabei allein auf diese beiden Orte, weshalb es auch kritische Stimmen gibt. Dennoch haben die Gemeinderäte der Kooperationsvereinbarung mit der Telekom jeweils zugestimmt.
Im Dezember gab die Telekom ihre Ausbaupläne für Eilsleben und Hötensleben bekannt. Sie beschränkt sich dabei allein auf diese beiden Orte, weshalb es auch kritische Stimmen gibt. Dennoch haben die Gemeinderäte der Kooperationsvereinbarung mit der Telekom jeweils zugestimmt.
rsh