1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Regionale Wirtschaft: Harbker Folienbetrieb klar auf Expansionskurs

Regionale Wirtschaft Harbker Folienbetrieb klar auf Expansionskurs

Profol in Harbke sieht sich auf dem Weg zum Großunternehmen und in Konkurrenz um Arbeitskräfte. Und so plant das Unternehmen für die Zukunft.

Von Ronny Schoof 22.09.2023, 09:28
Profol-Standort im Harbker Gewerbegebiet (Am Glüsig 2). Der Folienproduzent wird hier im kommenden Jahr räumlich expandieren. Die Öffentlichkeit ist für den morgigen Sonnabend zum Tag der offenen Tür eingeladen.
Profol-Standort im Harbker Gewerbegebiet (Am Glüsig 2). Der Folienproduzent wird hier im kommenden Jahr räumlich expandieren. Die Öffentlichkeit ist für den morgigen Sonnabend zum Tag der offenen Tür eingeladen. Foto: Ronny Schoof

Harbke - Bewegung im Harbker Gewerbegebiet: Nicht nur, weil mit Profol eines der größeren Unternehmen dort am Glüsig am Wochenende zum Tag der offenen Tür einlädt, sondern auch, weil der Folienspezialist sich anschickt, räumlich wie produktionstechnisch zu expandieren.

„Der Betrieb hier in Harbke gehört ja mittlerweile schon seit zehn Jahren zu der Firmengruppe Profol, die nicht nur in Deutschland und Tschechien tätig ist, sondern auch in China und den USA vertreten ist“, so Werksleiter Mathias Riese. Er betont zugleich: „Und es ist ein Standort, der jetzt stark wächst.“ Gut 16 Millionen Euro habe Profol in den vergangenen fünf Jahren in dieses Wachstum investiert, darunter jüngst in eine benachbarte Gewerbefläche, die zum Jahresende leergezogen wird. „Wir werden sowohl die Geschäftsräume als auch die Halle übernehmen und an unseren Bedarf anpassen“, kündigt Riese an. „Rein flächenmäßig sind wir damit auf dem Weg zum Großunternehmen, perspektivisch soll dann auch die Mitarbeiterzahl entsprechend folgen.“

Erklärtes Profol-Ziel: Die Produktionsmenge bis 2027 verdreifachen und – so formuliert es Carla Rosin als Personalleiterin Europa – „einer der attraktivsten Arbeitgeber der Region werden“. Ein Anspruch, der gleichbedeutend mit einer großen Herausforderung ist, „da wir uns in einem harten Wettbewerb befinden.“ Gemeint ist damit in diesem Zusammenhang nicht der Folien- sondern der Arbeitnehmermarkt. Mathias Riese verdeutlicht: „Da reden wir von Daimler in Halberstadt, VW in Braunschweig und Wolfsburg und natürlich irgendwann auch Intel in Magdeburg – das ist große Konkurrenz um die Arbeitskraft und erfordert von uns gewiss neue Ansätze und Denkweisen.“ Immerhin sei Profol nicht zwingend auf Fachkräfte in im Produktionsablauf angewiesen, „da es sich durchaus um eine Anlerntätigkeit handelt“. Dennoch werde man ab 2024 auch ausbilden – und zwar im Bereich der Verfahrensmechanik Kunststoff und Kautschuk. Generell habe Profol ein Kampagne am Start, „mit der wir uns einfach bekannter machen wollen“, so Riese weiter.

Was eigentlich bedeutet Folienherstellung am Standort Harbke genau? Auf jeden Fall nicht herkömmliches Verpackungs- und Schutzmaterial, wie die meisten beim Begriff Folie meinen würden. „Nein, Profol ist da sehr breit aufgestellt. Hier in Harbke geht es vornehmlich um Oberflächenbeschichtung für zum Beispiel Möbel und Fußböden mittels Extrusion von Polypropylen und UV-Lacken“, erklärt Riese.

Einblick können Interessierte am morgigen Sonnabend beim Tag der offenen Tür nehmen, zu dem das Unternehmen von 10 bis 15 Uhr mit Werksführungen, Eiswagen und Hüpfburg willkommen heißt.