Serie „Otto ist Einheit“ über 35 Jahre Wiedervereinigung Seit 25 Jahren an der Uni Magdeburg
Stefanie Thärig rührt die Werbetrommel für die Uni Magdeburg und unterstützt Studenten mit Förderungen.

Magdeburg - In einer Serie erzählen Menschen aus Magdeburg mit Ost- oder West-Hintergrund ihre Geschichte über Wiedervereinigung und Deutsche Einheit seit 35 Jahren. Hier Stefanie Thärig, Leiterin Medien und Kommunikation der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist nicht nur nach einem der beiden großen Ottos benannt, von denen die Stadt auch ihren Beinamen hat, sondern sie ist auch allen Magdeburgerinnen und Magdeburgern ein Begriff. Diese Bekanntheit auch über die Stadtgrenzen hinaus zu tragen, dafür ist unter anderem Stefanie Thärig verantwortlich. Sie ist seit 2018 die Leiterin des Bereichs Medien, Kommunikation und Marketing der Magdeburger Universität und damit verantwortlich für die Themenfelder Relationship Management, Studierendenmarketing, interne und externe Kommunikation, Eventmanagement und das Medienzentrum.
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35 Mitarbeitende umfasst ihr Team, mit dem sie sich um die Gewinnung neuer Studierender, Nachwuchsförderprogramme (für ausländische Studierende), Kooperationen mit der Wirtschaft zur Fachkräftesicherung, diverse Veranstaltungen rund um die zentralen universitären Angebote und vieles mehr kümmert. „Es ist eine zentrale Aufgabe für uns, zur Sichtbarkeit und einem positiven Image der Universität unseren Beitrag zu leisten“, sagt sie. „Dass uns das durch eine so enge und koordinierte Zusammenarbeit unterschiedlicher Teams gelingt, ist ein großes Plus – und an Hochschulen oft nicht der Standard. Genau dieses Zusammenspiel stärkt unsere Wirkung und Akzeptanz nach innen und außen.“
Sozialisierung im Osten
Ein Grund, warum sie heute noch immer mit ihrer Universität verbunden und in dieser Funktion tätig ist, ist ihre große Heimatverbundenheit. In Staßfurt geboren und in einem kleinen Ort in der Nähe aufgewachsen, hat sie die Wende in ihrer Grundschulzeit erlebt. Aus heutiger Sicht haben sie vor allem die Jahre danach sehr geprägt, da sich ihre Eltern beruflich neu orientieren mussten und die finanziellen Voraussetzungen nicht so einfach waren. „Wir mussten sehr schnell selbstständig werden“, sagt sie heute.
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„Aber es gab auch einen großen Zusammenhalt, der mich noch immer ausmacht.“ Die Gemeinschaft stand für sie schon damals im Fokus und bestimmt auch ihre jetzige Arbeit als Führungskraft: „Ich schaue immer darauf, wie die Bedürfnisse meiner Kolleginnen und Kollegen sind und was wir brauchen, um gemeinsam voranzukommen.“ In dieser Sozialisierung sieht sie auch den großen Mehrwert für den Osten und ihr eigenes Leben.
Nach dem Abitur direkt nach Magdeburg
Nach Magdeburg gekommen ist sie gleich nach dem Abitur zum Studium der Psychologie und später Neurowissenschaften. Seitdem hat sie die Universität nicht mehr verlassen: „25 Jahre bin ich jetzt schon hier, erst als Studentin, dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin und jetzt in der Verwaltung. In dieser Zeit hat sich viel verändert – von der Anzahl der Studierenden über die Vielfalt der Studienangebote bis zur Internationalisierung.“ Damals empfand sie Magdeburg als „die große Stadt“.
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Heute erlebt sie den besonderen Wert der Stadt vor allem in ihrer Überschaubarkeit und den persönlichen Verbindungen: „Hier kann man noch gestalten und wenn ich etwas bewirke, wird es auch mit meinem Namen verbunden. Das ist in vielen anderen Städten nicht mehr der Fall, hat in Magdeburg aber eher noch an Bedeutung gewonnen.“ Und trotzdem gibt es auch bei uns diese destruktiven Trends, die ihr Sorgen bereiten und das unbeschwerte Miteinander beeinflussen. Dem müssen wir aktiv entgegentreten!
Chance für die Zukunft
Genauso wie die Universität hat sich auch Magdeburg seit der Wende sehr verändert. „Die Stadt ist lebendiger und bunter geworden. Dazu tragen auch die vielen Studierenden bei“, freut sich Thärig. „Allerdings gab es früher mehr Demut und Dankbarkeit“, das vermisst sie heute manchmal.
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Daher hofft sie sehr, dass wir uns wieder mehr auf die positiven Dinge besinnen und wertschätzen, welche Möglichkeiten wir heute haben. Denn nur wir selbst sind für unsere Zukunft und das Gemeinschaftsgefühl verantwortlich. Als optimistischer Mensch glaubt sie daran, dass wir es mit vereinten Kräften schaffen, „die Welt zusammen neu zu denken und eben auch zu gestalten.“
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Die Universität muss dabei ihrer Vorreiterrolle gerecht werden und Verantwortung übernehmen. „Wir müssen die Menschen generations- und herkunftsübergreifend zusammenbringen, um aus diesen verschiedensten Perspektiven neue Ideen und Synergien zu entwickeln.“ Diesen gemeinsamen Spirit sieht sie als wichtigen Impuls und einmalige Chance für die Zukunft.