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Investition Startschuss für die Schwimmhalle

Mit dem Bau der neuen Schwimmhalle wird es ernst: Gestern ist in Oschersleben der erste Spatenstich erfolgt.

Von André Ziegenmeyer 30.04.2020, 01:01

Oschersleben l Noch ist es auf dem Gelände ruhig. Doch nächste Woche rücken die Arbeiter an. Um die Baugrube auszuheben, müssen sie rund 7000 Kubikmeter Erde bewegen. Ein symbolischer erster Spatenstich ist gestern erfolgt. Beteiligt waren Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer, Thomas Harborth als Geschäftsführer der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Bewos und der Architekt Holger Sieg von der Firma Bauplanung Bautzen. Darüber hinaus beteiligten sich Sabine Kramer von der Wasserwacht des DRK und Michael Berg, der zusammen mit einem ehrenamtlichen Team die Herzsportgruppe leitet. Sie standen stellvertretend für die Nutzer der bisherigen Schwimmhalle, die auch im Neubau ihre Heimat finden sollen.

Wie Benjamin Kanngießer erklärte, hat der Spatenstich eine lange Vorgeschichte. Rund 20 Jahre lang sei über einen geeigneten Standort für eine Schwimmeinrichtung gesprochen worden, bis das Projekt in den letzten Jahren schließlich Fahrt aufgenommen habe. „2015 ist es uns gelungen, die grundlegenden Beschlüsse zu fassen, was zum Beispiel den Standort angeht“, so der Bürgermeister. Anschließend habe sich die Verwaltung um Fördermittel bemüht. Leider erfolglos. Dafür konnte für die anderen beiden Vorhaben, die auf der Fläche im Herzen der Stadt umgesetzt werden, Fördergeld akquiriert werden - nämlich für die Sanierung des historischen Bahnhofs und den Bau des geplanten Jugendzentrums.

„Die Schwimmhalle ist ein Baustein zur Reaktivierung dieses Areals, allerdings der kostenintensivste“, so Kanngießer. Nach derzeitiger Berechnung soll der Bau der Schwimmhalle rund 8,4 Millionen Euro kosten. Finanziert wird das durch einen Investitionskostenzuschuss und ein Darlehen seitens der Stadt. „So brauchen wir keine Bankfinanzierung“, erklärte der Bürgermeister.

Die Bewos als Vorhabenträger und Bauherr werde später Eigentümer des Gebäudes sein. Die Stadt soll laut Benjamin Kanngießer Mieter und Betreiber werden. In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, dass die Bewos ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt ist. Die Zusammenarbeit bringt laut dem Bürgermeister Vorteile mit sich: „Aufgrund der Vielzahl der Vorhaben sind die personellen Kapazitäten der Stadtverwaltung ausgelastet“, führte Kanngießer aus. Als Beispiele nannte er die Sanierung der Puschkin-Sporthalle und der Sporthalle an der Wasserrenne sowie der Diesterweg-Grundschule. Das neue Feuerwehrgerätehaus in Altbrandsleben sei gerade fertig geworden. Hinzu kämen viele weitere Projekte. „Da ist es sinnvoll, mit einem starken Partner zusammenzuarbeiten und die Kompetenzen zu bündeln“, so der Bürgermeister.

Ein weiterer Vorteil entstehe dadurch, dass die Bewos auch für die Sanierung des Bahnhofs und den Bau des Jugendzentrums zuständig ist. So lägen die drei Projekte in einer Hand. Gemeinsam sollen sie die Mitte Oscherslebens beleben. Auch als generationenübergreifende Einrichtung habe die Schwimmhalle große Bedeutung für die Stadt, führte Benjamin Kanngießer aus. Die Nutzung reiche vom Babyschwimmen über Schwimmunterricht und Freizeitsport bis hin zur Herzsportgruppe. Dadurch würden alle angesprochen.

Und noch ein Aspekt ist laut Kanngießer wichtig: Die aktuelle Situation sei für viele private Investitionsvorhaben eine Herausforderung. „Gerade jetzt ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass wir als Stadt vorneweg gehen, dass wir für Umsatz, Arbeit und Wertschöpfung vor Ort sorgen“, so der Bürgermeister. Für Schwimmhalle, Bahnhof und Jugendzentrum würden insgesamt rund 20 Millionen Euro investiert. Das sei eine Summe, die sich sehen lassen könne.

Thomas Harborth informierte darüber, wie es in den kommenden Monaten weitergehen soll. Die Erdarbeiten sollen demnach bis Ende Mai dauern. Anschließend würden die ersten Leitungen verlegt. Auch die Aufträge für den Rohbau der Schwimmhalle seien bereits erteilt. Die äußere Hülle solle bis zum Ende des Jahres fertig und komplett geschlossen sein, damit während des Winters im Inneren weitergearbeitet werden könne. Wie Thomas Harborth erklärte, sind bereits rund 80 Prozent der Aufträge vergeben. Dazu zählen auch Leistungen, die erst 2021 erbracht werden sollen. Die Folge davon sei eine relativ hohe Kostensicherheit.

Am Ende soll die Schwimmhalle zwei getrennte Becken und einen Saunabereich umfassen. Bevor die Einrichtung 2022 eröffnet wird, ist laut Thomas Harborth noch ein Probetrieb notwendig.