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49 Jugendfeuerwehren und acht Kinderfeuerwehren bieten abwechslungsreiches Freizeitangebot Kinder früh für Feuerwehrarbeit begeistern

Von Constanze Arendt-Nowak 02.04.2012, 05:25

Um die Angebote für den Feuerwehrnachwuchs abwechslungsreich zu gestalten, überwinden die Jugendfeuerwehren auch Ortsgrenzen. Das wurde bei der Versammlung der Jugendfeuerwehren des Feuerwehrverbandes Börde deutlich.

Seehausen l Im Verbandsgebiet des Feuerwehrverbandes Börde sind derzeit 49 Jugendfeuerwehren aktiv. Knapp 200 Betreuer organisieren hier für 467 Mädchen und Jungen eine interessante Freizeitgestaltung. Dass sich diese nicht ausschließlich auf die feuerwehrtechnische Ausbildung beschränkt, bewiesen besonders die Jahresberichte der Gemeindejugendfeuerwehrwarte oder deren Vertreter auf der Jugend-Verbandsversammlung am Sonnabend in Seehausen.

Fritz Fruth (Obere Aller), Carola Schneider (Sülzetal), Lars Neugebauer (Stadt Wanzleben-Börde), Christian Marquardt (Westliche Börde) sowie Veit Peter (Oschersleben) berichteten von Zeltlagern und Ausflügen ebenso wie von Berufsfeuerwehrtagen, Orientierungsmärschen oder Teilnahmen am Bundeswettkampf und am Löschangriff nass. Auch die Leistungsspange haben einige Mitglieder der Jugendfeuerwehren abgelegt. Der Grisu-Tag am Jersleber See und der Ausflug in den Freizeitpark "Belantis" waren für viele besondere Erlebnisse. Ulf Nohr, Vorsitzender des Feuerwehrverbandes Börde, dankte den Betreuern für die Jugendarbeit. Sie würden den Kindern und Jugendlichen die Chance geben, neue Freizeitmodelle kennenzulernen, aber auch die Teamfähigkeit, Kameradschaft und das Selbstbewusstsein zu stärken.

Der Verband plant auch für dieses Jahr wieder zahlreiche Aktionen, bei denen die Kinder- und Jugendfeuerwehren sich austauschen und miteinander messen können. So ist der Grisu-Tag in Großalsleben auf den 14. Juli terminiert, nachdem bereits für den 7. Juli die Verbandsmeisterschaften im Bundeswettbewerb in Wanzleben angesetzt sind. Das Sommerlager im KIEZ Günthersberge findet vom 29. August bis zum 2. September statt. Am 15. September soll sich der Feuerwehrnachwuchs im Kreisausscheid beim Löschangriff messen. "Wir wollen auch versuchen, neue Wettbewerbe anzuschieben, vielleicht könnte man zum Beispiel einen Stafettenwettbewerb mal am Rande einer Veranstaltung zeigen und Interesse wecken", meinte Verbandsjugendfeuerwehrwart Hans-Werner Krebs.

Doch trotz großer Abwechslung sind die Jugendfeuerwehren nicht vor Austritten geschützt. "Keine Lust mehr" ist da nur ein Grund, den die Jugendlichen angeben, viel stärker wiegen noch stärkere andere Interessen, Schul- oder Berufsausbildung, andere Vereine oder auch ein Wohnortwechsel.

Um die Mitgliederzahlen in den Jugendfeuerwehren zu erhöhen, gab es deshalb schon andere Überlegungen. So wussten einige Jugendwarte, dass es in anderen Regionen Jugendfeuerwehren gibt, die Kinder ab acht Jahre aufnehmen. Kreisbrandmeister Horst Nitzer konnte dem zustimmen und riet den Jugendwarten, sich zu erkundigen. Allerdings, so gab Hans-Werner Krebs zu bedenken, seien Achtjährige anders zu händeln als Zehnjährige.

In einigen Feuerwehren können die Kinderfeuerwehren schon noch jüngeren Kindern eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung bieten. Nachdem in Ausleben, Barneberg, Dalldorf, Hötensleben, Hohendodeleben, Sommersdorf und Wulferstedt bereits im vergangenen Jahr Kinderfeuerwehren existierten, zog Wefensleben im Januar dieses Jahres mit der Gründung nach. Das freute auch die Verantwortliche für Kinderfeuerwehren im Verband, Sandra Deutrich.

Dem Innenminister Holger Stahlknecht, der bei der Versammlung zu Gast war, war es ein Bedürfnis Dank zu sagen. "Auch in 15 bis 20 Jahren brauchen wir noch Feuerwehren, das gelingt aber nur, wenn wir Nachwuchs haben und dafür braucht es Euch als Ausbilder."