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Veranstaltung in Oschersleben Konzert in Neindorf: Orgel und Cello im Einklang

Vor begeistertem Publikum spielen Julius Jung und Ludwig Frankmar. In der Schlosskirche Neindorf erklingen barocke Orgel und Barockcello.

Von Andrea Höde 15.08.2025, 06:00
Der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Reinhard Nehring (l.), bedankte sich bei den Musikern Julius Jung und Ludwig Frankmar  für das Konzert in der Schlosskirche Neindorf.
Der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Reinhard Nehring (l.), bedankte sich bei den Musikern Julius Jung und Ludwig Frankmar für das Konzert in der Schlosskirche Neindorf. Foto: Andrea Höde

Neindorf. - Eigentlich war für den vergangenen Sonntagnachmittag, 10. August 2025, in Beckendorf ein ganz besonderes Konzert geplant. Aufgrund der aktuellen Bauarbeiten war dies jedoch nicht möglich. So wich man kurzerhand nach Neindorf in die örtliche Schlosskirche aus. Hier hieß es nun „Barocke Orgel und Barockcello.

Die Königin der Instrumente aus dem Jahr 1778 brachte der Oscherslebener Kantor und Kirchenmusiker Julius Jung zum Klingen. Er ist im Pfarrbereich Oschersleben tätig und somit auch in Beckendorf- Neindorf. Im Altarraum hatte Ludwig Frankmar mit seinem fünfsaitigen Barockcello Platz genommen. Das Instrument stammt aus dem Jahr 1756, dem Geburtsjahr von Mozart.

Orgel und Cello gemeinsam oder auch allein entführten die zahlreichen Musikfreunde in das 16. bis 18. Jahrhundert. Jung und Frankmar ergänzen sich hier musikalisch auf ganz besondere Weise. Dank ihrer Virtuosität verstanden sie es, die Werke von Girolamo Dalla Casa, Girolamo Frescobaldi, Johann Pachelbel oder Carl Philipp Emanuel Bach zum Leben zu erwecken. Der 1960 in Falun geborene Ludwig Frankmar ist ein schwedischer Barockcellist, der nach seinem Studium zunächst als Orchestermusiker arbeitete. Von 1999 bis 2001 studierte er dann in Amsterdam Alte Musik. Mit dem fünfsaitigen Barockcello reicht sein Repertoire von der Musik der Renaissance bis zur Frühklassik. Frankmar ist in Berlin zu Hause und arbeitet gern mit anderen Barockmusikern zusammen.

Konzert in Schlosskirche Neindorf: Publikum erklatscht Zugabe

Besonders erfolgreich war am Sonntag die Zusammenarbeit mit Julius Jung. Kaum war der letzte Ton des etwa einstündigen Konzerts verklungen, brandete in der Schlosskapelle tosender Beifall auf. Das zeigte deutlich, dass die beiden Ausnahmemusiker mit der Auswahl der Komponisten und ihrer Interpretation der Stücke genau den Nerv des begeisterten Publikums getroffen hatten. So erklatschte sich das Publikum als Zugabe noch eine Darbietung des Komponisten Girolamo Dalla Casa.

Wie vom Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, Reinhard Nehring zu erfahren war, wies die Neindorfer Orgel zuletzt einige Dissonanzen auf. Am Freitag wurde sie in einer fünfstündigen Aktion neu gestimmt. Ein Aufwand, der sich hörbar gelohnt hat. Nehring nutzte ebenfalls die Gelegenheit, sich bei allen, die zum Gelingen des musikalischen Nachmittags beitrugen, ganz herzlich zu bedanken. Er erwähnte hier insbesondere neben dem Gemeindekirchenrat auch Bärbel Schliephake, Walburga und Hans-Joachim Sperling, Sigrun und Detlef Reiber sowie Uta und Maximilian Meyer.

Nach dem Konzert hatten die Besucher auch die Gelegenheit, mit den beiden Ausnahmekünstlern ins Gespräch zu kommen. Vor dem Gotteshaus waren Tische und Bänke aufgebaut. Hier konnten alle das Konzert bei einem Gläschen Sekt und kleinen Snacks in gemütlicher Runde ausklingen lassen.