Oschersleber feiern Tunnelfreigabe

Oschersleben l Es war 1911, als der damalige Magistrat der Stadt Oschersleben beschlossen hat, in der Bodestadt einen Tunnel zu bauen, um die Bahnstrecke ohne Wartezeiten passieren zu können. 106 Jahre später nun ist dieses Werk vollbracht. Denn gestern Nachmittag ist im Beisein Hunderter Oschersleber ein solcher Tunnel in der Schermcker Straße freigegeben worden.

Offiziell heißt es „Eisenbahnüberführung“, was da von der Deutschen Bahn für etwa zwölf Millionen Euro errichtet und deren gestrige Freigabe von Bürgermeister Benjamin Kanngießer sowie Landrat Hans Walker als ein „ganz besonderes, ja historisches Ereignis“ bezeichnet worden ist. Die beiden Vertreter von Stadt und Landkreis lobten unter anderem, dass es sowohl bei den einst geplanten Kosten als auch bei der vorgesehen Bauzeit geblieben ist.

Denn als im Juni 2015 zunächst der Trink- und Abwasserverband Börde damit begonnen hat, Leitungen für Ab-, Schmutz- und Trinkwasser umzuverlegen, war bereits von November 2017 als Bauende die Rede. Auch als es im März 2016 mit den eigentlichen Tunnel-Arbeiten losging, wurde dieser Termin nicht geändert, der nun auch gehalten worden ist.

Allerdings sind da in den nächsten Tagen doch noch einige Restarbeiten zu erledigen. So ist beispielsweise der östliche Rad- und Fußweg noch nicht fertig.

Was aber gestern nach der offiziellen Freigabe nicht die einzigen Probleme für Fußgänger sowie Auto- und Radfahrer brachte. Denn kaum war der Weg durch den Tunnel frei, funktionierte die Ampelanlage an der Kreuzung Schermcker Straße/Anderslebener Straße nicht mehr. So dass die Kreuzung zeitweise dicht und für manch einen Verkehrsteilnehmer guter Rat teuer war.

Nicht zuletzt für diejenigen, die bisher vor allem die Bahnübergänge in der Fabrikstraße oder der Kleinen Anderslebener Straße genutzt haben. Die aber gestern gleich nach der Tunnelfreigabe wie angekündigt für immer geschlossen worden sind.