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Natur Schüler in Altenweddingen wollen ihren Schulhof für Insekten umgestalten

Von Udo Mechenich Aktualisiert: 21.4.2021, 08:05
Lucy (l.) und Mila freuen sich darüber, dass das erste von acht Hochbeeten schon im Keller der Grundschule Altenweddingen steht.
Lucy (l.) und Mila freuen sich darüber, dass das erste von acht Hochbeeten schon im Keller der Grundschule Altenweddingen steht. Fotos (2): Udo Mechenich

Altenweddingen. An der Grundschule in Altenweddingen soll ein insektenfreundlicher Schulhof entstehen. Die Schulsozialarbeiterin Franziska Ribbert hatte dazu die Idee. „Wir wollen das Grau von unserem Schulhof vertreiben. Es soll ein wenig bunter und lebendiger werden. Blumen sind da der beste Weg. Die Schüler hatten bereits eine insektenfreundliche Wiese und ein Insektenhotel. Beide vermissen sie sehr'', berichtet Ribbert.

Acht kleine Hochbeete sollen entstehen. Diesen sollen entsprechend den Jahreszeiten Pflanzen und Blumen von den Schülern gepflanzt werden. Franziska Ribbert und die Schüler bekommen das erforderliche Know-how und die Erfahrung von einem Blumengeschäft aus der Nachbarschaft.

Um das Projekt zu finanzieren, gibt es auf dem Schulgelände einen Altpapiercontainer. Der Erlös aus der Altpapiersammelaktion kommt vollständig diesem Projekt zugute. „Da wir seit Anfang März bereits über 3000 Kilogramm Papier gesammelt haben, sind schon über 200 Euro in die Geldbeutel zur Finanzierung des insektenfreundlichen Schulhofes gekommen“, freut sich die Schulsozialarbeiterin Ribbert. Dieser Betrag reiche natürlich noch nicht, um die Anschaffung der Hochbeete und die Begrünung des Schulhofs mit insektenfreundlichen Blumen finanzieren zu können. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1250 Euro, wobei auch der Förderverein der Schule tatkräftig bei der Realisierung des Projektes unterstützt. Der Rest müsse noch finanziert werden. „Hier hoffen wir, dass sich noch mehr Ortsansässige aus Altenweddingen und noch mehr Gewerbetreibende begeistern lassen, uns mit einer Sach- oder Geldspende zu unterstützen.“

Durch das Projekt hofft Ribbert, dass das Schulleben für die Kinder noch abwechslungsreicher wird. Auch abseits von Rechnen und Schreiben, von Lesen und Tests müsse es noch mehr Angebote geben, die den Kindern den Lernstoff praktisch und handlungsorientiert näherbringen.

Begeisterung für dieNatur wecken

Ribbert: „Wir wollen bei den Kindern die Begeisterung für die Natur wecken. Sie sollen deren Belange kennenlernen. An der Flora und Fauna in den kleinen Hochbeeten können sie sehen, dass auch die kleinsten Insekten im Kreislauf der Natur ihren festen Platz haben, dass auch sie für das natürliche Gleichgewicht unverzichtbar sind. Hier können sie vielleicht einmal eine Biene sehen, wie sie in einer Blüte den Nektar sammelt. Sie wären so nicht nur auf die Beschreibungen und auf Bilder im Sachkundebuch beschränkt.“

Lucy (8 Jahre, 3. Klasse) aus Altenweddingen gehört zum Schülerrat. Sie ist von Anfang an bei dem Projekt mit dabei. „Wenn alles steht, und Schulkameraden dann vielleicht im Sachunterricht ein Forschungsprojekt machen, können sie an unsere kleinen Hochbeete gehen und sich das vor Ort anschauen.“ Ihre Klassenkameradin Matilda (9 Jahre, aus Altenweddingen) gehört auch zum Schülerrat. Sie appelliert an alle Altenweddinger und auch die örtlichen Geschäftsinhaber, die Schule bei dem Projekt zu unterstützen. „Es ist toll, wie viele schon umher gegangen sind und für uns Altpapier gesammelt haben. So ist schon etwas Geld zusammengekommen.“ Hier hofft sie, dass die Menschen bei der Stange bleiben und die Schule vielleicht auch einmal mit einer Geldspende unterstützen. Mila (8 Jahre, 2. Klasse) aus Altenweddingen freut sich schon jetzt darauf, auf dem Schulhof an den Minihochbeeten arbeiten zu können. „Es macht doch Spaß, mit anzupacken, wenn es um unseren Schulhof geht.“

Zum Anfang achtkleine Hochbeete

„Leider ist es aus sicherheitstechnischen Gründen, Fluchtwege, Rettungseinfahrt für die Feuerwehr und demnächst vielleicht auch Einfahrtswege für die Baufahrzeuge, aktuell nicht möglich, größere Hochbeete anzulegen“, erklärt die Leiterin der Grundschule, Henriette Holzweißig-Sennst, „die acht kleinen Hochbeete können wir jedoch so aufbauen, dass wir die Sicherheitsbestimmungen einhalten und unseren Schulhof trotzdem bienen- und insektenfreundlicher gestalten.“

Und ist das Projekt geplant: Jede Klasse wird zusammen mit Experten Hochbeete herstellen und auch dafür Sorge tragen, dass diese gepflegt sind. Es wird ein wöchentlicher Pflegedienst innerhalb der Klasse bestimmt; in Kooperation mit dem Hort auch für die Ferien. So übernimmt dann jeder Schüler Verantwortung für die Pflege und Erhaltung der Hochbeete. Schulleiterin Holzweißig- Sennst: „Wir freuen uns über das große Engagement der Schüler. Uns ist es wichtig, dass wir möglichst viele Kooperationspartner und ortsansässige Unternehmen gewinnen können. Ein solches Projekt ist auch immer eine Gelegenheit, die guten Beziehungen zwischen den Kooperationspartnern und der Schule zu fördern.“