Videodreh Norfolk vor der Kamera

Ihrem ersten Album lässt die Hötensleber Rockband „Norfolk“ standesgemäß noch einen Videoclip folgen.

Von Ronny Schoof 22.07.2020, 01:01

Hötensleben l Am Freitagabend trafen die Kameraleute Kalle Kaub und Björn Düseler aus Hamburg und Berlin in Hötensleben ein. Beide sind renommierte Könner ihres Fachs, ebenso Regisseur Eduard Bochanov, der die dreiköpfige Film- und Schnittcrew kurzerhand zusammengetrommelt und sich bereit erklärt hatte, den Titelsong zum Norfolk-Album quasi zum Nulltarif professionell in Szene zu setzen.

„Manchmal können Freundschaften eben Berge versetzen“, sagt René Müller, der den Dreh begleitet hat. Und der Vorsitzende des Grenzdenkmalvereins Hötensleben ergänzt mit Bezug auf das jüngst an Tongilchon in Südkorea gesendete und von Norfolk musikalisch unterlegte Grußvideo (Volksstimme berichtete): „Nachdem Melodiebögen von ihnen in einer Nachrichtensendung in Südkorea liefen, warten die Menschen dort auf einen kompletten Song. Die an uns herangetragenen Informationen aus Südkorea sind tatsächlich so, dass das Video der Gemeinde Hötensleben im ganzen Land sehr positiven Wiederhall erzeugte.“

Norfolk für ihren Teil werden baldigst liefern. Die erste eigene Platte liegt vor, das Videomaterial für den Clip dazu ist im Kasten. „Unabhängig von der Südkorea-Geschichte wollten wir unser Album sowieso mit einem Video promoten“, so Bandgründer Basti Schönfeld. Die Verbindung zwischen Hötensleben und Tongilchon habe jedoch für den inspirierenden Funken gesorgt. So stand als Idee für das Leitmotiv des Musikvideos die Überwindbarkeit der Teilung eines Volkes.

Darum wurde in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gedreht – am Sonnabend schon um fünf Uhr in der Früh. Der besonderen Lichtverhältnisse wegen und mit mehreren Mitwirkenden aus dem Umfeld der Band. Der Sonntag dann war für die Gesangs- und Instrumentalaufnahmen eingeplant. Gedreht wurde in der Feldflur bei Neubau auf Betonplatten als symbolhaftes Bild für den Abriss der Grenze sowie in der Gemarkung Söllingen (Niedersachsen) vor vielen Windrädern und mit Brockenblick.

Nach anfänglicher Nervosität – es war immerhin ihre erste professionell angeleitete Videosession – wurden die fünf Norfolker immer lockerer. „Zuerst war es komisch vor einer ständig auf einen gerichteten Kamera zu agieren, aber wir waren in besten Händen und haben uns schnell dran gewöhnt“, so Basti Schönfeld. „Am Ende war es ein gelungener Drehtag. Wir sind gespannt auf das Ergebnis.“ Der Schnitt erfolgt jetzt im Hamburger Studio. Den fertigen Clip will Norfolk dann über Social Media veröffentlichen.